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Warum Frauen beim Cholesterin besser abschneiden – Expertentipps von Dr. Riedl

Cholesterin ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit, der oft erst ins Bewusstsein rückt, wenn die Werte auffällig sind. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn von gutem und schlechtem Cholesterin die Rede ist? Dr. Matthias Riedl, renommierter Ernährungsmediziner und Ärztlicher Direktor des Medicum Hamburg, klärt in der aktuellen Folge des Podcasts „Dr. Matthias Riedl. So geht gesunde Ernährung“ über die verschiedenen Cholesterinwerte auf.

Die Bedeutung von LDL und HDL Cholesterin

Cholesterin wird durch zwei verschiedene Lipoproteine im Körper transportiert: LDL („Low Density Lipoprotein“) und HDL („High Density Lipoprotein“). LDL wird oft als das „schlechte“ Cholesterin bezeichnet, da es Cholesterin aus der Leber in verschiedene Gewebe transportiert und zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen kann, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Im Gegensatz dazu transportiert HDL, das „gute“ Cholesterin, das Cholesterin zurück zur Leber, wo es dann über die Galle ausgeschieden wird.

Dr. Riedl empfiehlt, dass das LDL-Cholesterin möglichst niedrig sein sollte, während das HDL-Cholesterin etwas höher sein darf. Die empfohlenen Werte variieren jedoch je nach individuellen Risikofaktoren. Menschen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen des Herzens sollten besonders niedrige Werte anstreben, während gesunde Personen unter Umständen auch etwas höhere Werte haben können. Es ist wichtig, die Cholesterinwerte ganzheitlich zu betrachten und individuell anzupassen.

Die ideale Verteilung der Cholesterinwerte

Der Gesamtcholesterinwert sollte idealerweise unter 200 liegen, wobei ein LDL-Wert unter 160 und ein HDL-Wert über 40 angestrebt werden. Überschreitet das LDL den Grenzwert von 160, bedeutet dies nicht automatisch, dass eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist. Es ist wichtig, die Werte im Kontext zu betrachten und individuell zu bewerten.

Warum Frauen oft bessere Cholesterinwerte haben

Frauen haben in der Regel niedrigere Cholesterinwerte als Männer, was auf ihren Hormonhaushalt zurückzuführen ist. Allerdings steigt das Herz-Kreislauf-Risiko bei Frauen in den Wechseljahren, während Männer im Alter häufiger übergewichtig werden. Eine gezielte Ernährungsumstellung und regelmäßige Überprüfung der Cholesterinwerte können dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.

Maßnahmen zur Senkung der Blutfettwerte

Die Einnahme von Statinen kann helfen, die Blutfettwerte zu senken, wobei das damit verbundene Diabetesrisiko nur geringfügig erhöht wird. Personen mit einem hohen Risiko sollten jedoch auch die empfohlenen Blutfettsenker einnehmen, um ihr Herz-Kreislauf-Risiko zu verringern. Trotzdem ist es wichtig, auch die Ernährungsgewohnheiten zu überdenken, da genetische Veranlagung, ungesunde Ernährung und Rauchen zu erhöhten Blutfettwerten beitragen können.

Tipps zur Verbesserung der Cholesterinwerte

Dr. Matthias Riedl empfiehlt, ungesunde Gewohnheiten zu meiden und bestimmte Lebensmittel in die Ernährung einzubeziehen, um die Cholesterinwerte positiv zu beeinflussen. Dazu gehören das Einschränken oder Aufhören des Rauchens, der moderate Genuss von Alkohol, das Vermeiden ungesunder Fette, die Reduzierung von hochverarbeiteten Lebensmitteln und die Senkung des Zuckerkonsums.

Lebensmittel, die helfen, Cholesterin zu senken

Bestimmte Lebensmittelgruppen können den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Dazu gehören gesunde Öle wie Oliven- oder Rapsöl, Nüsse, Haferflocken, Gemüse, Körner, Hülsenfrüchte, Samen und Fisch. Diese ballaststoffreichen und omega-3-fettsäurereichen Lebensmittel tragen nicht nur zur Senkung der Blutfettwerte bei, sondern haben auch positive Effekte auf den Blutzucker, den Blutdruck und das Gewicht.

Rezept für Zitronenlachs mit Rosenkohl

Ein einfaches und gesundes Rezept für Zitronenlachs mit Rosenkohl kann nicht nur die Blutfettwerte senken, sondern auch geschmacklich überzeugen. Der eiweißreiche Lachs kombiniert mit ballaststoffreichem Rosenkohl bildet eine ausgewogene Mahlzeit, die leicht zuzubereiten ist und auch für Rosenkohl-Skeptiker geeignet ist.

Zutaten:
– ½ TL abgeriebene Bio-Zitronenschale
– 3 EL Olivenöl
– 300 g Lachsfilet
– 400 g Rosenkohl
– 2 EL Mandelstifte
– 1 rote Pfefferschote
– 1 Bio-Orange
– 1 EL Weißweinessig
– Salz, Pfeffer

Zubereitung:
1. Die Zitronenschale mit 1 EL Öl vermengen und den Lachs damit einreiben. Den Lachs abgedeckt im Kühlschrank für etwa 30 Minuten marinieren.
2. Den Rosenkohl putzen, waschen und fein hobeln. Die Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten und abkühlen lassen. Die Pfefferschote in dünne Streifen schneiden.
3. Für das Dressing die Orange heiß waschen, abtrocknen und etwas Schale abreiben. Den Orangensaft einkochen und mit Essig, Orangenschale, Öl, Salz und Pfeffer vermischen. Rosenkohl, Mandeln und Pfefferschote unterheben.
4. Den marinierten Lachs in einer Pfanne ohne Fett braten und mit dem Rosenkohlsalat servieren.

Mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigen Überprüfung der Cholesterinwerte können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt und die Gesundheit insgesamt verbessert werden. Dr. Matthias Riedl gibt wertvolle Tipps und Empfehlungen, um die Cholesterinwerte zu optimieren und das Risiko für ernährungsbedingte Krankheiten zu reduzieren.