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Steuerberater schlagen Alarm, denn fast fünf Mandanten pro Kanzlei haben in den letzten zwölf Monaten entweder ihr Unternehmen aufgegeben oder ins Ausland verlagert. Die Gründe für diese Geschäftsaufgaben sind vielfältig, von fehlenden Nachfolgern bis hin zu mangelnder Rentabilität und Personalmangel. Laut einer exklusiven Umfrage von Datev unter Steuerberaterkanzleien haben fast ein Drittel der Unternehmen, die ins Ausland gehen, Schwierigkeiten, sich an neue rechtliche und regulatorische Anforderungen anzupassen.

Ein Steuerberater erklärte, dass einige seiner Klienten ihre Unternehmen schließen, weil sie keine Lebenszeit in politische Entscheidungen investieren möchten, die keinen Sinn ergeben. Ein weiterer Steuerberater erwähnte, dass viele Mandanten sich von der Bürokratie überfordert fühlen und innerlich resignieren. Hohe Kosten, fehlende Planungssicherheit und Arbeitsüberlastung aufgrund von Personalmangel sind ebenfalls Gründe, die von den Steuerberatern genannt werden.

Der Datev-Mittelstandsindex zeigt, dass der Umsatz von kleinen und mittelständischen Unternehmen im Oktober um 4,1 Prozent gesunken ist. Besonders die kleinsten Unternehmen sind von diesem Rückgang betroffen. Es gibt jedoch einen kleinen Lichtblick, da größere KMU im Oktober 1,2 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet haben als im Vorjahr. Dies wirkt sich positiv auf viele Branchen aus, mit Ausnahme des verarbeitenden Gewerbes.

Die Lohnkosten sind weiterhin ein Kostentreiber für kleine und mittlere Unternehmen, da sie im Oktober um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Die Kombination aus sinkendem Umsatz und steigenden Löhnen führt allmählich zu einem Rückgang der Beschäftigung. Die Steuerberater identifizieren die steigenden Arbeitskosten als das drittgrößte Risiko für ihre unternehmerisch tätigen Mandanten, nach Überregulierung und Fachkräftemangel.

Insgesamt zeigt der Datev-Mittelstandsindex, dass der Mittelstand weiterhin unter wirtschaftlichem Druck steht und die politischen Entscheidungsträger gefordert sind, Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Regierungen zusammenarbeiten, um die Herausforderungen anzugehen und die mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu stärken.