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Studie: Studenten in München leiden unter steigenden Wohnkosten

Kurz vor dem Start des Wintersemesters 2024 sind WG-Zimmer in München erneut teurer geworden, was insbesondere Studierende hart trifft. Laut einer Auswertung des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de beläuft sich der aktuelle Durchschnittspreis für ein typisches WG-Zimmer in München auf 790 Euro. Dies bedeutet einen Anstieg um 40 Euro im Vergleich zum Vorjahr und sogar um 90 Euro im Vergleich zu vor zwei Jahren. Bundesweit sind die Kosten ebenfalls gestiegen, wenn auch langsamer, mit einem durchschnittlichen Wert von 489 Euro.

München bleibt damit zum fünften Mal in Folge die teuerste Stadt in der Auswertung. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankfurt mit 680 Euro, Berlin mit 650 Euro und Hamburg mit 620 Euro. Projektleiter Stefan Brauckmann betonte, dass gerade Studierende, die spät eine Zulassung zum Studium erhalten oder sich aus anderen Gründen nicht rechtzeitig um eine Unterkunft kümmern können, einem höheren Marktdruck ausgesetzt sind. Die vergleichsweise günstigen Angebote sind oft schnell vergriffen, was die Situation für viele Studierende erschwert.

Die Auswertung basierte auf mehr als 9000 Angeboten, die in den letzten beiden Augustwochen online veröffentlicht wurden. Berücksichtigt wurden dabei Angebote für alle 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5000 Studierenden, wobei Neugründungen nicht berücksichtigt wurden. In die Analyse flossen ausschließlich Angebote für Zimmer in Wohngemeinschaften mit zwei oder drei Bewohnern ein. Diese werden auf wg-gesucht.de in der Regel mit Warmmieten angeboten, die auch die Kosten für Strom, Internet, Möblierung und technische Ausstattung in den gemeinschaftlich genutzten Räumen beinhalten.

Trotz der Bemühungen vieler Studierender, eine bezahlbare Unterkunft zu finden, bleibt die Situation in München und anderen teuren Städten wie Frankfurt, Berlin und Hamburg herausfordernd. Die steigenden Wohnkosten belasten das Budget vieler Studierender zusätzlich zu bereits hohen Ausgaben für Lebensmittel, Semestergebühren und Lehrmaterialien. Darüber hinaus können Verzögerungen bei der Wohnungssuche aufgrund bürokratischer Hürden oder anderer Umstände den Druck auf die Betroffenen erhöhen.

Maßnahmen zur Entlastung der Studierenden

Um den Studierenden in München und anderen teuren Städten entgegenzukommen, sind Maßnahmen zur Entlastung dringend erforderlich. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, den sozialen Wohnungsbau auszubauen und speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnittene Wohnheime zu schaffen. Darüber hinaus könnten staatliche Zuschüsse oder Stipendien für Studierende in finanzieller Notlage hilfreich sein, um die Wohnkosten besser stemmen zu können.

Langfristige Lösungen für bezahlbaren Wohnraum

Es ist wichtig, dass langfristige Lösungen gefunden werden, um bezahlbaren Wohnraum für Studierende in München und anderen teuren Städten langfristig sicherzustellen. Dazu könnten auch verstärkte Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr oder die Schaffung von preisgünstigen Wohngebieten außerhalb der Innenstädte gehören. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Wohnungsbaugesellschaften und der Politik ist entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Unterstützung für internationale Studierende

Besonders internationale Studierende, die häufig mit zusätzlichen Herausforderungen bei der Wohnungssuche konfrontiert sind, benötigen spezielle Unterstützung. Maßnahmen wie die Bereitstellung von Informationen in verschiedenen Sprachen, Unterstützung bei der Wohnungssuche oder die Schaffung von Anlaufstellen für internationale Studierende können dazu beitragen, ihre Integration zu erleichtern und ihnen den Start in ein neues Land zu erleichtern.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die steigenden Wohnkosten für Studierende in München und anderen teuren Städten eine ernsthafte Herausforderung darstellen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten – von den Hochschulen über die Politik bis hin zu den Studierenden selbst – gemeinsam daran arbeiten, langfristige Lösungen für bezahlbaren Wohnraum zu finden und so die Chancengleichheit im Bildungssystem zu gewährleisten.