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Italien verdoppelt die Pauschale für Superreiche

Italien hat beschlossen, die Pauschalsteuer für Superreiche zu verdoppeln. Früher zahlten reiche Personen, die ihren steuerlichen Wohnsitz nach Italien verlegt haben, nur 100.000 Euro pro Jahr. Jetzt müssen sie jedoch 200.000 Euro zahlen. Diese Regelung war Teil eines Anreizes, um wohlhabende Menschen nach Italien zu locken und die Wirtschaft anzukurbeln.

Die Entscheidung, die Pauschalsteuer zu erhöhen, wurde von der Regierung in Rom getroffen, um den Wettbewerb zwischen Ländern um Superreiche zu stoppen. Der Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti betonte, dass Italien nicht in einen solchen Wettbewerb eintreten sollte, da es nur begrenzte steuerliche Spielräume hat.

Die Verdoppelung der Pauschalsteuer wird dazu beitragen, die Steuereinnahmen des Landes zu erhöhen. Obwohl es sich nur um einen relativ kleinen Betrag handelt, wird dies auch als Symbol für Gerechtigkeit angesehen. In der Vergangenheit hatten auch andere Länder wie Großbritannien ähnliche Schritte unternommen, um Steuervorteile für Superreiche abzuschaffen.

Die neue Regelung gilt nur für Personen, die sich zukünftig für die Option anmelden. Diejenigen, die bereits in der Vergangenheit ihren steuerlichen Wohnsitz nach Italien verlegt haben, werden von der Erhöhung verschont. Laut Schätzungen des italienischen Rechnungshofs beliefen sich die gezahlten Steuern im Rahmen dieser Regelung zwischen 2018 und 2022 auf 254 Millionen Euro.

Die EU hatte die Maßnahme als ungerecht und nachteilig für die Staatsfinanzen kritisiert. Sie bemängelte, dass vermögenden Privatpersonen in Italien und Griechenland große Steuervorteile gewährt werden. Die genaue Auswirkung dieser Regelung auf die italienische Wirtschaft ist jedoch schwer zu quantifizieren.

Insgesamt profitierten mehr als 800 Steuerpflichtige und über 300 Familienangehörige von der bisherigen Regelung. Durch die Erhöhung der Pauschalsteuer wird sich die Situation für Superreiche in Italien jedoch ändern, da sie nun mehr Steuern zahlen müssen. Dies signalisiert auch einen klaren Standpunkt gegen Steuerflucht und Steueroasen für wohlhabende Personen.