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Sind Abhör-Apps auf meinem Smartphone aktiv?

Bei einem lockeren Kaffeetreffen mit Kollegen werden die nächsten Urlaubspläne besprochen, als plötzlich Werbeanzeigen für Norwegen-Kreuzfahrten auf Facebook, Instagram oder Google auftauchen. Ein Kollege hatte zuvor von seiner Reise durch die Fjorde erzählt, und schon werden gezielte Anzeigen eingeblendet. Dies wirft die Frage auf, ob Abhör-Apps auf Smartphones aktiv sind und private Gespräche für Werbezwecke genutzt werden.

Apps sind mittlerweile aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, da sie uns viele Vorteile bieten. Doch sie sammeln kontinuierlich Daten über uns, werten sie aus und geben sie weiter – oft unbemerkt. Dies führt zu Bedenken darüber, ob unsere Smartphones tatsächlich abgehört werden und private Gespräche für Werbezwecke genutzt werden.

Technik des „Aktiven Zuhörens“

Eine geleakte Technik namens „Aktives Zuhören“ wird von der Cox Media Group beschrieben, die das Smartphone zur Wanze macht. Durch das Mitschneiden von Gesprächen über das Mikrofon des Smartphones und die Auswertung mittels KI-Tools werden persönliche Profile erstellt, um gezielte Werbung auszuspielen. Diese Praxis wirft ethische Fragen auf und verstößt möglicherweise gegen Gesetze zum Schutz der Privatsphäre.

Verbindung zu Internet-Konzernen

Die Cox Media Group wird in Verbindung mit Internet-Giganten wie Alphabet, Amazon und Meta gebracht, was zu Spekulationen darüber führt, ob Werbeanzeigen auf verschiedenen Plattformen durch das „Aktive Zuhören“ beeinflusst werden. Es ist fraglich, ob solche Abhörtechniken tatsächlich von Unternehmen wie Amazon, Facebook oder Google genutzt werden, da dies in Deutschland rechtlich untersagt ist.

Reaktion der Unternehmen

Amazon hat klargestellt, dass sie nicht mit der Cox Media Group zusammengearbeitet haben und auch keine Pläne dazu haben. Google hat die Cox Media Group aus ihrem Partnerprogramm ausgeschlossen, während Meta bzw. Facebook nicht auf entsprechende Anfragen reagiert haben. Die Diskussion darüber, ob Unternehmen Abhörtechniken zur gezielten Werbung einsetzen, bleibt bestehen.

Technische Möglichkeiten und Schutzmaßnahmen

Technisch gesehen ist es möglich, Smartphones zur Wanze umzufunktionieren, wie Journalisten und Technik-Experten in Experimenten gezeigt haben. Es gibt jedoch Möglichkeiten, sich davor zu schützen, wie beispielsweise das Smartphone weit genug entfernt zu halten oder eine Aluminium-Ummantelung zu verwenden, um Mobilfunkfrequenzen abzuschirmen. Dennoch bleibt die Frage, wer diese Technologien tatsächlich nutzt und inwieweit die Privatsphäre der Nutzer gefährdet ist.

Fazit

Die Diskussion über Abhör-Apps auf Smartphones und deren potenzielle Nutzung für Werbezwecke ist von großer Bedeutung für den Schutz der Privatsphäre und die Ethik im digitalen Zeitalter. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Behörden sich an geltende Gesetze und Richtlinien halten und die Privatsphäre der Nutzer respektieren. Es liegt an jedem Einzelnen, sich über die Risiken und Schutzmaßnahmen zu informieren, um seine Privatsphäre bestmöglich zu schützen.