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In der Münchner Innenstadt hat sich am Donnerstagvormittag ein tragischer Vorfall ereignet, der die Öffentlichkeit schockiert hat. In der Nähe des Karolinenplatzes, in unmittelbarer Nähe des NS-Dokumentationszentrums und des israelischen Generalkonsulats, fielen Schüsse.

Die genauen Umstände des Vorfalls sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Laut Informationen unserer Redaktion wurde eine verdächtige Person, die eine ältere Langwaffe bei sich trug, im Bereich des Karolinenplatzes gemeldet und von der Polizei angeschossen. Bei dem Schusswechsel waren insgesamt fünf Polizisten vor Ort. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte später, dass der Verdächtige seinen Verletzungen erlegen ist.

Die Münchner Innenstadt wurde großräumig abgesperrt, um den Tatort zu sichern. Es wird jedoch betont, dass es keine weiteren Verdächtigen gibt. Zunächst gab es Berichte über verletzte Polizisten, diese wurden jedoch von der Polizei München mittlerweile revidiert. Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es keine weiteren Verletzten.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich zu dem Vorfall und bezeichnete ihn als „schwerwiegend“. Ein Zeuge berichtete, dass die Schüsse etwa fünf Minuten gedauert hätten. Er stand an der Ecke Brienner Straße/Arcisstraße und hörte die lauten Knaller, die er mit Böllerschüssen verglich. Der Zeuge, ein 76-jähriger Mann, war zum Zeitpunkt des Vorfalls mit seinem Fahrrad unterwegs und wollte eigentlich über den Königsplatz fahren. Ein anderer Fahrradfahrer warnte ihn jedoch vor den Schüssen.

Das israelische Außenministerium teilte mit, dass nach bisherigem Wissensstand keine Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung verletzt wurden. Die israelische Generalkonsulin dankte der Polizei für ihr schnelles Handeln. Sie betonte, dass dieser Vorfall die Gefahr des zunehmenden Antisemitismus verdeutlicht.

Die Münchner Polizei hat die Präsenz im gesamten Stadtgebiet erhöht, betont jedoch, dass es keine Hinweise auf weitere Vorfälle gibt. Ein Hubschrauber wurde eingesetzt, um aus der Luft einen besseren Überblick über die Lage zu erhalten. Zeugen des Vorfalls können Fotos oder Videos über ein spezielles Uploadportal hochladen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich bei einer Pressekonferenz in Berlin zu dem Vorfall und unterstrich die Priorität des Schutzes israelischer Einrichtungen. Der Bereich um den Karolinenplatz wurde weiträumig abgesperrt, um die Ermittlungen voranzutreiben.

Heute jährt sich das Münchner Olympia-Attentat zum 52. Mal. Während der Olympischen Spiele in München stürmten Mitglieder einer palästinensischen Terrorgruppe das Quartier der israelischen Mannschaft im Olympischen Dorf. Dabei wurden zwei Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft getötet und neun weitere als Geiseln genommen. Ein tragischer Befreiungsversuch endete mit dem Tod aller neun Geiseln, eines Polizisten und fünf der Attentäter.

Der Tatort des Vorfalls ist von besonderer historischer Bedeutung: Das NS-Dokumentationszentrum wurde am 70. Jahrestag der Befreiung Münchens eröffnet. Es steht auf den Ruinen des sogenannten Braunen Hauses, der ehemaligen Parteizentrale der Nationalsozialisten. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch das israelische Generalkonsulat, das ebenfalls 2015 dorthin umgezogen ist.

Die Ermittlungen zu dem Vorfall in der Münchner Innenstadt laufen weiterhin auf Hochtouren, um die Hintergründe und Motive der Tat zu klären. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe und ruft Zeugen dazu auf, Informationen oder Beobachtungen mit den Ermittlern zu teilen. Die Sicherheit der Bürger und der Schutz diplomatischer Einrichtungen haben oberste Priorität.