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Rebecca Horn war eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart und hinterlässt mit ihrem facettenreichen Werk eine große Lücke in der internationalen Kunstwelt. Die renommierte Künstlerin verstarb im Alter von 80 Jahren in Bad König im südhessischen Raum. Peter Raue, Vorsitzender der von Horn gegründeten Moontower Foundation, bestätigte ihr Ableben. Rebecca Horn wurde 1944 in Michelstadt im Odenwald geboren und erlangte weltweite Bekanntheit durch ihre magischen Kunstmaschinen, die Objekte wie Koffer, Geigen und Röhren in geheimnisvolle Bewegung versetzten.

Leben und Werk von Rebecca Horn

Horn studierte in Hamburg und London, bevor sie sich in den 1980er Jahren hauptsächlich in New York niederließ. Später lebte sie auch in Paris und übernahm 1989 eine Professur an der Berliner Hochschule der Künste. Ihr Schaffen umfasste Skulpturen, Installationen, Performances, literarische Texte, Drehbücher sowie die Regie von Filmen und Opern. Ihre Arbeiten wurden mit den höchsten Preisen geehrt und fanden weltweit Anerkennung.

Die Künstlerin erhielt unter anderem den japanischen Praemium Imperiale, einen der renommiertesten Kunstpreise der Welt, für ihr Lebenswerk. 2012 gründete sie die Moontower Foundation in Bad König im Odenwald, die ihr Vermächtnis bewahrt und junge Künstler und Musiker fördert. Ihr Werk wurde in führenden internationalen Institutionen ausgestellt und erlangte weltweite Anerkennung.

Moontower Foundation und Land Hessen arbeiten zusammen

Im Jahr 2017 wurde im Duisburger Lehmbruck Museum die Ausstellung „Hauchkörper als Lebenszyklus“ gezeigt, bei der Horn als eine der eigenwilligsten und innovativsten Künstlerinnen Deutschlands geehrt wurde. Die Moontower Foundation und das Land Hessen vereinbarten anlässlich von Horns 80. Geburtstag im März dieses Jahres eine langfristige Zusammenarbeit. Diese umfasst die Leihgabe einer Gruppe von Skulpturen an das Museum Wiesbaden und die Erstellung eines Werkverzeichnisses ihrer Skulpturen.

Rebecca Horns Installation „Konzert für Buchenwald“

Ein besonderes Werk von Rebecca Horn ist die Rauminstallation „Konzert für Buchenwald“, die seit 1999 im Straßenbahndepot im E-Werk in Weimar zu sehen ist. Die Installation zeigt Geigen, Mandolinen und Gitarren, die für die Schicksale der Inhaftierten im Konzentrationslager Buchenwald stehen. Diese Arbeit spielte eine wichtige Rolle beim Kunstfest in Weimar und wurde von Horns Meisterschülerinnen und -schülern in der Performance „Concertare Forte“ weitergeführt. Thema des Projekts ist der Umgang von Kunst mit Erinnerungskultur, ein Bereich, der Rebecca Horn besonders am Herzen lag.

Ministerpräsident Boris Rhein würdigte das Lebenswerk von Rebecca Horn als einzigartig und visionär. Er betonte, dass sie mit ihren Werken die Gegenwartskunst nachhaltig geprägt habe und auch die kulturelle Identität Hessens maßgeblich beeinflusst habe. Ihr unermüdliches Schaffen habe nicht nur die Kunstwelt bereichert, sondern auch die Gesellschaft inspiriert.

Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hob hervor, dass Rebecca Horn mit ihren einzigartigen Installationen, Filmen, poetischen Texten, Zeichnungen und Performances neue künstlerische Perspektiven eröffnete. Sie war eine Ausnahmekünstlerin, die die deutsche und internationale Kunstszene über Jahrzehnte hinweg tief geprägt hat.

Rebecca Horn wird nicht nur als herausragende Künstlerin, sondern auch als Wegbereiterin für neue künstlerische Ausdrucksformen in Erinnerung bleiben. Ihr Werk wird weiterhin die Kunstwelt inspirieren und junge Künstler dazu ermutigen, über Grenzen hinweg zu denken und innovative Wege der Selbstexpression zu finden.