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Ukrainische Truppen kämpfen weiterhin tief auf russischem Territorium, insbesondere in der Region Kursk. Markus Reisner warnt jedoch davor, dass es schwierig sein wird, die eroberten Gebiete zu halten, da dies zu einer Überdehnung der ukrainischen Front führen könnte. Gleichzeitig rückt Russland im Donbass weiter vor, wobei die wichtige Frontstadt Tschassiw Jar kurz davor steht, in die Hände der Russen zu fallen.

Reisner erklärt, dass Teile von drei ukrainischen Brigaden bis zu 15 Kilometer in russisches Gebiet vorgedrungen sind und südwestlich von Kursk Gelände besetzt haben. Die Ukraine versucht, mit leichten Elementen und Spezialkräften vorzustoßen, um die Hauptrouten zu vermeiden, die bereits unter Beobachtung russischer Drohnen stehen.

Die Bilder und Videos, die von den ukrainischen Soldaten veröffentlicht werden, dienen hauptsächlich der Informationskriegsführung. Reisner betont, dass es wichtig ist, die Informationen beider Kriegsparteien mit Vorsicht zu bewerten. Er analysiert auch das strategische Ziel der Ukraine hinter der Offensive, nämlich kurzfristig aus den Negativschlagzeilen zu kommen und die Moral der eigenen Bevölkerung zu stärken.

Die Ukraine steht vor der Aufgabe, das militärisch gewonnene Gebiet in Kursk zu halten, was eine nachhaltige Verteidigung erfordert. Das Risiko besteht darin, dass kostbare Ressourcen, die eigentlich im Donbass benötigt werden, nun im Kursker Raum eingesetzt werden. Wenn die Ukraine das Gebiet halten will, muss sie kontinuierlich Kräfte nachschieben und diese mit Soldaten, Gerät, Waffen und Munition versorgen, während sie Verteidigungsstellungen unter permanenter Bedrohung durch Russland errichten muss.

Wenn das Kalkül der Ukrainer nicht aufgeht, müssten sie eine noch längere Front versorgen. Russland hat laut dem ukrainischen Generalstab bis zu 700.000 Mann verfügbar und kann den Abnutzungskrieg fortsetzen. Reisner warnt davor, dass Putin keine ukrainischen Truppen im Raum Kursk dulden wird.

Die Gegenmaßnahmen der russischen Armee in Kursk zeigen, dass sie versuchen, die Front zu stabilisieren und langsam Truppen in Richtung der ukrainischen Angriffsspitzen vorzuschieben. Sie setzen Drohnen, Artillerie, Raketenwerfer und Kampfhubschrauber ein, um vor allem das schwere Gerät der Ukrainer anzugreifen.

Die Situation im Donbass zeigt, dass das Momentum des russischen Angriffs ungebrochen ist, während die Ukrainer Schwierigkeiten haben, ihre Stellung zu halten. Die Eskalation des Konflikts durch einen Kriegseintritt von Belarus würde die Situation weiter verschärfen und die Ukraine vor die Herausforderung einer weiteren Front stellen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird und ob die Ukraine in der Lage sein wird, ihre Position zu verbessern und eine günstigere Verhandlungsposition zu erreichen. Die internationale Gemeinschaft wird die Entwicklungen in der Region genau beobachten, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern.