Erneut sind in der Slowakei Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung von Premier Fico zu protestieren. Die Demonstranten werfen der Regierung eine Annäherung an Moskau vor und fürchten autoritäre Tendenzen ähnlich denen in Russland oder China.
Die Proteste wurden von zwei liberalen und einer konservativen Oppositionspartei ins Leben gerufen. Auf Plakaten war zu lesen: „Die Regierung nimmt uns unsere Freiheit und Demokratie.“ Die Teilnehmerzahl der größten Kundgebung in Bratislava wurde auf etwa 18.000 geschätzt.
Ein prominenter slowakischer Politiker, Frantisek Miklosko, betonte, dass die Slowakei nicht in Richtung Moskau gedrängt werden möchte. Er betonte, dass die Slowakei ein Teil der westlichen Zivilisation bleibt und sich nicht von autoritären Regimen beeinflussen lassen sollte.
Der Anlass für die Demonstrationen war der 35. Jahrestag des Beginns der Samtene Revolution im Jahr 1989. Dieser Tag wird sowohl in Tschechien als auch in der Slowakei als „Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie“ gefeiert, da er den Sturz des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei markiert.
Michal Simecka, der Vorsitzende der größten liberalen Oppositionspartei Progressive Slowakei, betonte in seiner Rede während der Protestkundgebung, dass Freiheit und Demokratie keine Garantie für eine gute Regierung sind. Er kritisierte die Regierung unter Fico, die bereits seit 14 Jahren an der Macht ist.
Fico hatte im Herbst 2023 die Parlamentswahl gewonnen und war zum vierten Mal zum Regierungschef ernannt worden. Die Demonstranten sind besorgt über die Annäherung ihrer Regierung an Moskau und fürchten um ihre demokratischen Freiheiten. Die Proteste zeigen die Unzufriedenheit und die Sorge der Slowaken über die politische Entwicklung ihres Landes.