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Der Umgang der öffentlich-rechtlichen Sender mit Livesport bei den Olympischen Spielen kann bisweilen zu einem Ärgernis werden. Der Fokus von ARD und ZDF liegt oft auf deutschen Medaillenchancen, Interviews werden Livebildern vorgezogen – und manchmal ist sogar Werbung wichtiger als ein spannender Wettbewerb in der Schlussphase.

Am Montag im Halbfinale der 3×3-Basketballerinnen, das deutsche Team führte gegen Kanada und 25 Sekunden waren noch zu spielen, entschied das ZDF plötzlich, in die Werbung zu gehen. Dies führte zu scharfer Kritik in den sozialen Medien, da die Zuschauer den entscheidenden Korb zum Sieg verpassten. Trotz des Fehlers bedauerte der ZDF-Sportchef die Entscheidung und betonte, dass das Endspiel um Gold später in voller Länge live im TV gezeigt wurde.

Dieser Vorfall ist jedoch nicht isoliert, da ZDF und ARD bereits zuvor Kritik für ihre Programmauswahl während der Olympischen Spiele erhalten haben. Es wurde bemängelt, dass Sportarten wie Tennis und Fußball im Vergleich zu anderen Disziplinen bevorzugt behandelt wurden. Selbst beim 100-Meter-Finale der Frauen zeigte das ZDF das Fußballspiel der deutschen Frauen zeitversetzt, anstatt das spannende Rennen live zu übertragen.

Mit den Olympischen Spielen 2024 in Paris steht Deutschland mit 427 Sportlern bereit, um in 32 Sportarten um Medaillen zu kämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender künftig eine ausgewogenere Berichterstattung bieten und den Zuschauern die Möglichkeit geben, wichtige Momente des Sports live zu erleben.