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Nachtleben-Konzept in Würzburger Innenstadt: Konfliktfreies Modell verlängert

Die Würzburger Innenstadt ist bekannt für ihr lebendiges Nachtleben, das jedoch auch Konflikte zwischen Feiernden und Anwohnern mit sich bringt. Um beiden Seiten gerecht zu werden, hat der Stadtrat vor zwei Jahren das Nachtleben-Konzept ins Leben gerufen, das auf Kommunikation und Konfliktmanagement setzt. Dieses Konzept wurde kürzlich um drei Jahre bis 2028 verlängert, mit Gesamtkosten von 810.000 Euro.

Erfolgreiches Konfliktmanagement für eine bessere Nachtruhe

Das sogenannte „Allparteiliche Konfliktmanagement“ hat sich laut Stadt als voller Erfolg erwiesen. Wolfgang Kleiner, Kommunalreferent, betonte die positiven Auswirkungen des Projekts: „Wir haben es geschafft, gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Die Beschwerden sind deutlich zurückgegangen.“ Durch das Konzept konnten nächtliche Sperrzeiten vermieden werden, was dazu beitrug, die Situation in der Gastronomie zu verbessern.

Verlängerung des Konzepts für weitere drei Jahre

Die beschlossene Fortsetzung des Konzepts um drei Jahre läuft von Mitte 2025 bis Mitte 2028. Die erforderlichen Mittel von 270.000 Euro pro Jahr müssen bei den Haushaltsberatungen für die jeweiligen Jahre vom Stadtrat einzeln beschlossen werden. Jürgen Keller, Leiter des Projekts „Miteinander Leben und Feiern“, betonte die Bedeutung der Verlängerung für eine harmonische Koexistenz in der Innenstadt.

Nacht-Mediatoren als Schlüssel zum Erfolg

Das Team von 15 Nacht-Mediatoren, geleitet von Jenifer Gabel und Claudia Gogger, ist regelmäßig in der Sanderstraße und am Mainufer unterwegs. Diese Mediatoren dienen als wichtige Ansprechpartner für feiernde Menschen und Anwohner, um Konflikte frühzeitig zu lösen. Die Anwohner zeigen sich mit wenigen Ausnahmen zufrieden, da sie sich gehört fühlen und Beschwerden ernst genommen werden.

Herausforderungen und neue Hotspots im Fokus

Trotz des Erfolgs des Konzepts gibt es weiterhin Herausforderungen, insbesondere bei Junggesellinnen- oder Junggesellenabschieden, die zu Konflikten führen können. Die Dynamik des Nachtlebens erfordert ständige Anpassungen und Nachsteuerungen, um eine friedliche Atmosphäre zu gewährleisten. Neue Hotspots wie am Ulmer Hof erfordern besondere Aufmerksamkeit, während andere Bereiche wie die Juliuspromenade kaum noch Beschwerden verzeichnen.

Sicherheit und Finanzierung im Fokus

Die Sicherheit der Nacht-Mediatoren ist ein zentrales Anliegen für das Nachtleben-Team, da zunehmende Pöbeleien und Beleidigungen eine wachsende Herausforderung darstellen. Im Stadtrat wurde auch über die Finanzierung des Konzepts diskutiert, wobei Vorschläge gemacht wurden, den Landkreis und die Gastronomie stärker an den Kosten zu beteiligen.

Ausblick auf die Zukunft des Würzburger Nachtlebens

Das Nachtleben-Konzept in der Würzburger Innenstadt hat gezeigt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Feiernden, Anwohnern und Behörden möglich ist. Durch das Allparteiliche Konfliktmanagement und die Präsenz der Nacht-Mediatoren konnte das Nachtleben in Würzburg harmonischer gestaltet werden. Mit der Verlängerung des Konzepts bis 2028 wird weiterhin auf eine friedliche und respektvolle Nachtkultur in der Stadt gesetzt.