Im Endspurt des US-Wahlkampfs hat Präsident Joe Biden für Aufregung bei Donald Trump und dessen Anhängern gesorgt. Bei einem Telefonat mit der Latino-Community entstand der Eindruck, dass Biden Trump-Anhänger als „Müll“ bezeichnete. Das Weiße Haus erklärte jedoch, der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden. Diese Erklärung wiederholte Biden später auch selbst. Biden bezog sich auf die heftig kritisierte Aussage eines Komikers, der Puerto Rico bei einer Trump-Veranstaltung in New York als „Müllinsel, die im Ozean treibt“ bezeichnet hatte.
Ein Ausschnitt aus Bidens Telefonat verbreitete sich rasend schnell auf sozialen Medien und erreichte Donald Trump während eines Wahlkampfauftritts in Pennsylvania. Der Ex-Präsident nannte den Kommentar „schrecklich“ und verglich ihn mit dem Fauxpas seiner einstigen Gegenkandidatin Hillary Clinton, die 2016 einige Trump-Anhänger als bedauernswürdig bezeichnet hatte. Nach der Veranstaltung schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst X: „Man kann Amerika nicht führen, wenn man die amerikanische Bevölkerung nicht liebt.“ Biden und Harris hätten beide gezeigt, dass sie unfähig für das Amt des US-Präsidenten seien. Trump beleidigt seine politischen Kontrahenten regelmäßig und hat sie unter anderem als „Kommunisten“ und „Ungeziefer“ bezeichnet.
Die Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten treibt vor der Präsidentschaftswahl viele US-Wähler um. Einer repräsentativen Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Forschungszentrums Norc zufolge ist etwa die Hälfte der Wähler „extrem“ oder „sehr“ besorgt, dass sich die Lage zu einem regionalen Flächenbrand entwickeln könnte. Etwas geringer ist der Anteil derer, die sich sorgen, dass die USA in einen Krieg im Nahen Osten hineingezogen werden könnten. Dies gaben etwa vier von zehn Befragten an.
Der Konflikt im Nahen Osten hat sich zu einem wichtigen Wahlkampfthema entwickelt. Sowohl der frühere Präsident Donald Trump als auch Vizepräsidentin Kamala Harris werben um jüdische und muslimische Wähler in zwischen Republikanern und Demokraten besonders umkämpften Staaten wie Michigan und Pennsylvania.
Donald Trump hat erneut Stellung zu seiner umstrittenen Wahlkampfveranstaltung in New York bezogen, bei der der Komiker Tony Hinchcliffe Puerto Rico eine „Müllinsel, die im Ozean treibt“ genannt hatte. In einem Interview bei Fox News sagte Trump, er würde sich nun doch wünschen, Hinchcliffe wäre nicht auf der Veranstaltung aufgetreten. „Ich weiß nicht, ob es eine große Sache ist oder nicht, aber ich möchte nicht, dass jemand böse oder dumme Witze macht.“
Trump behauptete erneut, den Komiker nicht zu kennen, und versuchte, die Bedenken über die Beleidigung herunterzuspielen: „Sie haben einen Komiker reingeschickt, was jeder macht – man schickt Komiker rein, prüft sie nicht und sie drehen durch“, sagte er. Trump betonte in dem Interview mehrmals, dass er mehr für Puerto Rico getan habe als jeder andere: „Jedes Mal wenn ich rausgehe, sehe ich jemanden aus Puerto Rico, sie umarmen und küssen mich.“
Trumps Wahlkampfteam war zuvor den seltenen Schritt gegangen, sich öffentlich von Hinchcliffes Aussage zu distanzieren. Mehrere von Trumps führenden republikanischen Verbündeten fürchten, die Kundgebung könnte puerto-ricanische Wähler vergraulen, die besonders in Pennsylvania und anderen Swing States wichtig für den Ausgang der Wahl sind.
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will den Wahlabend am 5. November an der Howard-Universität in Washington verbringen. Das teilte ein Sprecher der amtierenden Vize-Präsidentin der Nachrichtenagentur AFP mit und bestätigte damit entsprechende US-Medienberichte. Damit kehrt Harris an die traditionsreiche Hochschule zurück, an der sie selbst vor rund 40 Jahren studierte. Die Howard-Universität wird auch das „schwarze Harvard“ genannt.
Die Washington Post hat laut einem Medienbericht jeden zehnten Abonnenten verloren, nachdem Besitzer Jeff Bezos die Zeitung auf eine Wahlempfehlung im Rennen ums Weiße Haus verzichten ließ. In rund drei Tagen hätten mehr als 250.000 Leser ihre Abos gekündigt, berichtete der Rundfunksender NPR.
Die Entscheidung rund zehn Tage vor der Präsidentenwahl hatte für Kritik gesorgt. Der Amazon-Gründer sei aus Angst um seine Unternehmen vor Donald Trump eingeknickt, so der Vorwurf. Bezos versicherte am Montag, er verfolge bei der Washington Post keine persönlichen Interessen. Vielmehr sei es die Realität, dass viele Menschen Medien für parteiisch hielten. Und deshalb solle es bei der Zeitung fortan grundsätzlich keine Wahlempfehlungen mehr geben.
Im Endspurt des US-Wahlkampfs hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu einem Ende von Chaos, Spaltung und Drama unter ihrem republikanischen Kontrahenten Donald Trump aufgerufen. „Es handelt sich um einen labilen, von Rachegelüsten besessenen Menschen, der von Missgunst zerfressen und auf unkontrollierte Macht aus ist“, sagte Harris bei einer großen Kundgebung südlich des Weißen Hauses in der Hauptstadt Washington. Genau dort hatte Trump am 6. Januar 2021 seine Anhänger vor dem Sturm auf das US-Kapitol mit einer Rede aufgewiegelt.
Harris nutzte den Auftritt vor zahlreichen Anhängern an dem symbolträchtigen Ort, um wenige Tage vor der Wahl zum Zusammenhalt im Land aufzurufen und vor einer weiteren Trump-Präsidentschaft zu warnen. Ihren Kontrahenten umschrieb sie als „Tyrannen“ und „Möchtegern-Diktator“.
Nach einer umstrittenen Kundgebung von Ex-Präsident Donald Trump in New York hat Präsident Joe Biden dessen Anhänger als „Müll“ bezeichnet. Bei der Wahlkampfveranstaltung hatte der Komiker Tony Hinchcliffe Puerto Rico eine „Müllinsel, die im Ozean treibt“ genannt. Biden sagte der hispanischen Gruppe Voto Latino, die Puerto Ricaner, die er kenne, seien gute, ehrenhafte Menschen. „Der einzige Müll, den ich hier treiben sehe, sind Trump-Anhänger. Seine Dämonisierung der Latinos ist skrupellos und unamerikanisch. Sie steht im völligen Widerspruch zu allem, was wir getan haben, zu allem, was wir waren“, sagte Biden.
Bidens Äußerungen lösten bei Republikanern, aber auch bei Demokraten Kritik aus. Ein Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, sagte im Nachgang, Biden habe sich mit dem Begriff „Müll“ eher auf die „hasserfüllte Rhetorik“ auf der Bühne des Madison Square Garden bezogen. Dies bestätigte Biden später auf X.
Donald Trump will im Falle seiner Wahl zum US-Präsidenten den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik betrauen. Er werde „die besten Köpfe“ inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Ziel sei es, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden solle – und machte auch keine Angaben dazu, welche Position genau für Kennedy vorgesehen sei.
Kennedy sagte dem Sender CNN zufolge, er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
Kamala Harris hat Donald Trump in einem Interview als gefährlich und ungeeignet für das Amt bezeichnet.
Im Gespräch mit dem Fernsehsender WISN lehnte sie es indes ab, den 78-Jährigen erneut als Faschisten zu bezeichnen. „Ich habe gesagt, was ich sagen muss, dass er gefährlich und ungeeignet und zunehmend instabil und verwirrt ist“, antwortete sie, nachdem der Journalist Matt Smith sie mehrfach gefragt hatte, ob sie in ihrer Rede zum Wahlkampfabschluss Trump als Faschisten bezeichnen wolle. „Und das amerikanische Volk verdient Besseres“, sagte sie.
Barbara Bush, Tochter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush, unterstützt die Demokratin Harris. Der Trump-Vertraute Bannon ist nach viermonatiger Haftstrafe entlassen worden. Der Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen.