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Hochwasserlage im Osten Deutschlands und Österreich: Liveblog

Stand: 16.09.2024 06:47 Uhr

Die steigenden Wasserstände im Osten Deutschlands und Österreichs sorgen für besorgniserregende Entwicklungen. In Dresden wird erwartet, dass der Pegelstand an der Elbe im Laufe des Tages sechs Meter erreichen könnte. Gleichzeitig sitzen in Wien etwa 100 Passagiere eines Flusskreuzfahrtschiffs aufgrund des Hochwassers fest. Hier sind die aktuellen Entwicklungen im Liveblog festgehalten.

Hochwasser in Wien: Passagiere eines Flusskreuzfahrtschiffs festgesetzt

Durch anhaltenden starken Regen verursacht, müssen Dutzende Passagiere auf einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff in Wien ausharren. Die rund hundert Passagiere und etwa 40 Crew-Mitglieder dürfen das am Ufer festgemachte Schiff derzeit nicht verlassen, da der Steg zum Pier aufgrund der Überflutung unpassierbar ist. Medienberichten zufolge sind auch weitere Kreuzfahrtschiffe in Wien gestrandet. Die örtlichen Behörden entscheiden über das weitere Vorgehen und wann die Schiffsgäste von Bord gehen können. Gemäß Aussagen von Passagieren müssen sie laut dem Reiseunternehmen Thurgau Travel voraussichtlich bis mindestens Dienstag auf dem Schiff bleiben. Die „Thurgau Prestige“, die eigentlich von Linz nach Budapest und zurück fahren sollte, hält nun vorübergehend in Wien fest.

In Dresden steigen die Wasserstände der Elbe

Im Osten Deutschlands steigt das Hochwasser unaufhörlich an. In Dresden wird erwartet, dass am heutigen Montag an der Elbe der Richtwert der Alarmstufe 3 (6,00 Meter) erreicht wird. Bereits am Sonntagabend wurde Alarmstufe 2 ausgerufen, und in der Nacht stieg der Wasserstand laut Angaben des Landeshochwasserzentrums auf 5,49 Meter (Stand: 5.30 Uhr). Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel etwa 2 Meter, während beim Jahrhunderthochwasser von 2002 ein Höchststand von 9,40 Metern gemessen wurde.

Hochwasserlage in Österreich: Wien und Niederösterreich betroffen

Das Bundesland um Wien wurde zum Katastrophengebiet erklärt, da es vom Hochwasser schwer getroffen wurde. Am Stausee Ottenstein wird kontrolliert Wasser abgelassen, um plötzliche Flutwellen zu verhindern. Dies verschärft jedoch vorerst die Hochwasserlage flussabwärts entlang des bereits angeschwollenen Flusses Kamp. Anwohner und Tausende Freiwillige setzen alles daran, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen. In der Hauptstadt Wien hat der Wienfluss durch das Hochwasser bedrohliche Ausmaße angenommen, die statistisch gesehen nur alle 100 Jahre zu erwarten sind. Bürgermeister Michael Ludwig warnt vor weiteren Regenfällen, die den Wienfluss weiter anschwellen lassen könnten, da er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten erhält.

Rettungsaktionen in Niederösterreich

In Niederösterreich spülten reißende Wasserfluten in der Nacht durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen setzen Tausende Rettungskräfte ihre Einsätze fort, um Menschen in Sicherheit zu bringen und Dämme aus Sandsäcken zu errichten, um Häuser und Keller vor dem Hochwasser zu schützen. Obwohl der Regen in einigen Regionen nachließ, haben Wetterdienste weitere schwere Niederschläge für heute vorhergesagt. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Situation als „Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben“.

Hochwasser in der Tschechischen Republik

Besonders dramatisch ist die Situation in der tschechischen Stadt Krnov, die fast komplett überflutet wurde. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar beschrieb die Lage als schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In der Kleinstadt, in der die Flüsse Opava und Opavice zusammenfließen, wurden Hubschrauber eingesetzt, um Menschen in Not aus der Luft zu retten. Auch in anderen Orten im Osten des Landes, wie Opava und Ostrava, herrscht eine kritische Hochwasserlage.

Regierungsmaßnahmen in Prag

Die Regierung in Prag plant zusammenzukommen, um über Nothilfen für die Betroffenen zu entscheiden. Präsident Petr Pavel rief zu Spenden für die Hochwasser-Opfer auf und wies darauf hin, dass die am stärksten betroffenen Gebiete – wie um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen – einige der ärmsten Regionen des Landes sind. Der Pegelstand der Elbe in Dresden steigt weiter an, während die Stadt die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen hat. Nach dem Bruch eines Staudamms in Polen hat eine Flutwelle die Kleinstadt Klodzko erreicht. Die Entwicklungen werden weiterhin aufmerksam verfolgt.