Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach fast zwei Jahren zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dies hat jedoch die Ukraine verärgert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Scholz vor, mit diesem Telefonat die „Büchse der Pandora“ geöffnet zu haben. Selenskyj erklärte, dass Putin nur durch eine eiserne Isolation besiegt werden könne.
Die Ukraine fordert konkrete und starke Aktionen gegen Putin, um ihn zum Frieden zu zwingen. Selenskyj betonte, dass es keinen weiteren Minsk-Vertrag geben werde. Die Minsker Abkommen von 2014 und 2015, die von Deutschland und Frankreich vermittelt wurden, führten nicht zur Lösung des Konflikts im Osten der Ukraine.
Scholz rief Putin dazu auf, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden und seine Truppen abzuziehen. Er forderte Verhandlungen über einen gerechten und dauerhaften Frieden. Putin erklärte jedoch, dass ein Abkommen nur möglich sei, wenn Kiew die „neuen territorialen Realitäten“ in der Ukraine anerkenne. Russland hat seit 2014 die Krim annektiert und behauptet, dass rund 20 Prozent der Ukraine zu seinem Staatsgebiet gehören.
Das Telefonat zwischen Scholz und Putin fand fast zwei Jahre nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine statt. Die Ukraine kritisiert Scholz für das Öffnen der Tür zu Verhandlungen mit Putin und fordert eine harte Linie gegenüber dem russischen Präsidenten. Die Spannungen zwischen den Ländern bleiben bestehen, da keine konkreten Fortschritte in Richtung Frieden erzielt wurden.