In Schweden erhalten Haushalte derzeit ein gelbes Heftchen per Post. Die Broschüre enthält Informationen darüber, wie man sich im Kriegsfall oder bei Terrorangriffen verhält, welche Vorräte anzulegen sind und wie man Schutz findet. Die Botschaft lautet: „Wenn Schweden angegriffen wird, werden wir uns niemals ergeben.“ Norwegen, Dänemark und Finnland haben ähnliche Maßnahmen ergriffen, um ihre Bevölkerung auf Krisenzeiten vorzubereiten.
In Schweden hat sich die Einstellung zur Verteidigungspolitik seit dem Ende des Kalten Krieges geändert. Nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 wurde der Wehrdienst wieder eingeführt und die Anstrengungen im Bereich der Verteidigung wurden verstärkt. Es wird massiv in die Streitkräfte investiert und der Zivilschutz wird wieder aufgebaut. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um die Gesamtverteidigung zu verbessern.
In Finnland ist die Krisenvorsorge bereits auf einem hohen Niveau. Während des Zweiten Weltkriegs, als Finnland von der Sowjetunion überfallen wurde, erkannte man die Bedeutung der Hilfe der Bevölkerung für die nationale Verteidigung. Finnland hat eine große Anzahl an Schutzbauten und Reservisten, die im Kriegsfall mobilisiert werden können. Die Bevölkerung ist gut vorbereitet auf Krisen.
Die EU fordert nun alle Mitgliedstaaten auf, in ihre Verteidigung zu investieren und sich besser auf Krisen vorzubereiten. Finnland dient dabei als Vorbild für seine effektive Krisenvorsorge. Trotzdem gibt es auch in Finnland Bereiche, die verbessert werden können, wie beispielsweise die Lagerung von Masken während der Pandemie.
Die nordischen Länder fühlen sich trotz der Mitgliedschaft in der NATO weiterhin bedroht, sowohl durch mögliche militärische Angriffe als auch durch hybride Angriffe. Es besteht die Notwendigkeit, sich weiterhin auf alle Arten von Bedrohungen vorzubereiten und die Verteidigungsfähigkeiten zu stärken.