news-14102024-145201

Die Klimakrise und soziale Gerechtigkeit hängen eng zusammen, so die Analyse des Club of Rome und des Wuppertal Instituts. Laut einer Studie leben wir in Deutschland über unsere Verhältnisse, während ein gutes Leben für alle möglich ist.

Der Thinktank Club of Rome hat sich bereits vor zwei Jahren mit der Frage beschäftigt, wie alle Menschen auf einem begrenzten Planeten gut leben können. In Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut wurde nun ein Bericht für Deutschland vorgelegt, der eine umwelt- und klimaverträgliche Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft fordert.

Experten empfehlen eine höhere Besteuerung der Reichen, um den notwendigen „großen Sprung“ zur Bewältigung ökologischer Krisen zu finanzieren. Laut dem Bericht verursachen die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung 50 Prozent der CO2-Emissionen, während die ärmsten 50 Prozent nur etwa 10 Prozent verursachen. In Deutschland müssen wir unsere Lebensweise an die planetaren Grenzen anpassen, um Ungleichheiten zu reduzieren und der Klimakrise entgegenzuwirken.

Die Experten haben fünf wichtige Ziele formuliert, darunter die Beseitigung von Armut, die Verringerung von Ungleichheit, die Stärkung der Selbstwirksamkeit, die Umgestaltung des Ernährungssystems und die Transformation des Energiesystems. Diese Ziele müssen gleichzeitig und gemeinsam umgesetzt werden, um effektiv zu sein.

Laut dem Präsidenten des Wuppertal Instituts ist grenzenloses Wirtschaftswachstum auf einem begrenzten Planeten nicht möglich. Eine ökologische Transformation erfordert die Reduzierung sozialer Ungleichheit und den Zugang aller Bevölkerungsschichten zu gesunden Lebensmitteln und klimaschonender Energie.

Um diese Ziele zu erreichen, fordern die Experten eine gerechtere Steuer- und Sozialpolitik, die die Reichsten stärker belastet. Es ist auch notwendig, klimaschädliche Subventionen abzubauen und die Staatsfinanzen zu reformieren.

Technologische Lösungen allein reichen nicht aus, um die Herausforderungen zu bewältigen. Es ist wichtig, maßvoller zu leben und den Luxuskonsum einzuschränken, um Ressourcen gerechter zu verteilen und ein besseres Leben für alle zu ermöglichen.

Deutschland als führende Industrienation hat die Möglichkeit, positive Veränderungen zu verstärken und eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der Club of Rome warnte bereits vor 52 Jahren vor den Grenzen des Wachstums und betonte die Notwendigkeit einer Veränderung in der globalen Wirtschaftsweise, um ein Zusammenbrechen von Wirtschaft, Umwelt und Lebensqualität zu verhindern.