Klaus-Michael Kühne kritisiert Benko: Einblicke in ihre Beziehung
Klaus-Michael Kühne ist 87 Jahre alt und denkt ab und zu über den Tod nach. Er weiß, dass das Ende jederzeit kommen kann, besonders in einem hohen Alter. Trotzdem war er immer fit, dank täglichem Training auf dem Hometrainer und Schwimmen. Das Training war fast wie eine Droge für ihn. Jetzt fängt er langsam wieder damit an.
Er hat keine Liste von Dingen, die er noch tun will. Seine private Holding hält ihn neben seiner Stiftung in Bewegung. Die Holding besitzt die Mehrheit von Kühne + Nagel, 30 Prozent von Hapag-Lloyd, fast 20 Prozent der Lufthansa, 15 Prozent bei Brenntag, Beteiligungen an Flix und Aenova sowie Hotels und zahlreiche Immobilien.
Seine Holding, die etwa 35 Milliarden Euro wert ist, soll eines Tages in den Besitz seiner Familienstiftung übergehen. Die Stiftung wird dann zu einer der größten in Europa. Kühne ist zuversichtlich, dass die Stiftung in guten Händen ist, mit einem zwölfköpfigen Stiftungsrat, darunter erfahrene Leute wie der frühere Bundesbankpräsident Jens Weidmann.
Sein Anwalt und langjähriger Vertrauter Thomas Staehelin soll ihm als Präsident des Stiftungsrats nachfolgen, obwohl Staehelin schon 77 Jahre alt ist. Für die Zeit danach gibt es mehrere Kandidaten, aber noch keine Festlegung.
Die Kühne-Stiftung verteilt jährlich 35 bis 40 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke. Je nach Dividendenausschüttungen könnte dies in Zukunft über eine Milliarde Euro pro Jahr steigen. Die Schwerpunkte liegen auf universitärer Logistiklehre, medizinischer Forschung, Kultur und Klimaforschung.
Kühne spendet gelegentlich auch an politische Parteien, hauptsächlich an die CDU und manchmal an die FDP. Seine Meinung zu Donald Trumps Wahlsieg in den USA ist beunruhigend, da er Trump als gefährlich und unberechenbar ansieht.
Er glaubt, dass Europa auf Trump mit Geschlossenheit, Stärke und einer gemeinsamen Verteidigungspolitik reagieren sollte. Leider ist Europa zerrissen und steht sich oft selbst im Weg.
Die Bundesregierung in Deutschland hat sich in einer schwierigen Phase zerlegt, was Kühne nicht überrascht. Er hofft auf einen Wechsel, der Stabilität bringt, und bevorzugt eine Schwarz-Grün-Koalition.
Die Investition in René Benkos Luxusimmobiliensparte Signa Prime hat Kühne fast die Hälfte seines Einsatzes gekostet. Benko habe ihn getäuscht und falsche Informationen geliefert, wodurch sie nicht bemerkten, dass seine Finanzierungen unsicher waren.
Kühne ist Teil einer Gruppe, die den Hamburger Elbtower übernehmen möchte. Er glaubt, dass es ein interessantes Objekt werden kann, obwohl der Weiterbau anspruchsvoll ist und große Mittel erfordert.
Die Schweiz tut sich schwer, das zerrüttete Verhältnis zur EU zu kitten. Kühne hofft auf eine engere Anbindung der Schweiz an die EU, da er sich als Europäer fühlt.
Die Zeitschrift „Vanity Fair“ berichtete über die Verstrickungen von Kühne + Nagel in der Nazizeit. Kühne dementiert, eine Studie in Auftrag gegeben zu haben und betont, dass die Firmenarchive im Krieg zerstört wurden.
Kühne reflektiert auch die Geschichte seines Vaters während des Hitler-Regimes und betont, dass sein Vater nach dem Krieg schnell entnazifiziert wurde. Er hat großen Respekt für seinen Vater, der die Familie klug durch den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit geführt hat.