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Jubel für Bayreuths erste Ring-Dirigentin Young

Am Grünen Hügel in Bayreuth gab es großen Jubel, Getrampel und sogar Standing Ovations. Das Publikum würdigte einen historischen Moment mit viel Applaus. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bayreuther Festspiele dirigierte eine Frau Richard Wagners Mammutwerk „Der Ring des Nibelungen“. Simone Young hatte ihr Debüt beim ersten Teil, dem „Rheingold“, mit Bravour bestanden und wurde für ihr stimmiges Dirigat gefeiert.

In diesem Jahr gibt es mit Young, Nathalie Stutzmann (bei „Tannhäuser“) und Oksana Lyniv (bei „Der fliegende Holländer“) mehr Frauen am Dirigentenpult in Bayreuth als Männer. Dies ist ein Novum in der Festspielgeschichte. Lyniv war erst vor drei Jahren die erste Frau, die jemals eine Oper bei den Bayreuther Festspielen dirigierte.

Trotz der Begeisterung über die musikalische Darbietung des „Rheingolds“ schienen einige Wagner-Fans ihre Abneigung gegen die als „Netflix-Ring“ bekannte Inszenierung von Valentin Schwarz zumindest kurzzeitig vergessen zu haben. Vielleicht funktioniert die Idee, Wagners Oper als moderne Familiensaga im Stil einer Streaming-Serie zu erzählen, mit den Jahren besser.

Neben Young wurden vor allem Olafur Sigurdarson als Alberich und Tomasz Konieczny als Wotan gefeiert. Auch Okka von der Damerau als Erda erhielt viel Applaus. Die Inszenierung von Schwarz ist kontrovers und wurde in den letzten Jahren von Teilen des Publikums ausgebuht. Das Regieteam wird sich jedoch traditionell erst nach dem vierten Teil, der „Götterdämmerung“, dem Publikum zeigen.

Im kommenden Jahr wird der Schwarz-Ring nach vier Spielzeiten zum letzten Mal aufgeführt. Dann folgt das große Jubiläumsjahr 2026, in dem die Festspiele ihren 150. Geburtstag feiern. Alle zum Bayreuther Standardrepertoire gehörenden Richard-Wagner-Opern sowie das Frühwerk „Rienzi“ sollen aufgeführt werden. Laut Festspiel-Sprecher Herrmann gibt es dafür spezielle Pläne für einen besonderen „Ring“ nur im Jubiläumsjahr. Einzelheiten wurden jedoch nicht verraten.