Holocaust-Überlebender und Präsident des Auschwitz Komitees Turski verstorben

Der Tod des Präsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees, Marian Turski, erschüttert die Welt. Dieser Holocaust-Überlebende, der das Grauen von Auschwitz überlebte und jahrzehntelang die Erinnerung an die Schoah wachhielt, ist im Alter von 98 Jahren in Warschau verstorben.

Ein Leben voller Bedeutung

Marian Turski war seit 2021 Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, einer Organisation, die sich aus Auschwitz-Überlebenden und ihren Verbänden in 19 Ländern zusammensetzt. Sein Überleben des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz machte ihn zu einer lebenden Legende. Unter großem Schmerz und tiefer Dankbarkeit verabschieden sich Auschwitz-Überlebende weltweit von einem Freund, Bruder und Kameraden, der ihre Erinnerungen eindrucksvoll vertrat.

Warnung vor aufkeimendem Antisemitismus

Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, betonte Turskis unermüdlichen Kampf gegen das Vergessen, den Hass und die Unmenschlichkeit. Besonders besorgniserregend sei für Turski der wachsende Antisemitismus und Rechtsextremismus in Europa. In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung in Berlin appellierte Turski an die Welt, nicht zu schweigen und die Stimmen der Überlebenden weiterzutragen.

Ein Vermächtnis von Güte und Kämpfergeist

Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte Turski als Mann von unfassbarer Güte, Mut und Kämpfergeist. Sein Vermächtnis als Mahner gegen das Vergessen und Boten der Menschlichkeit wird unvergessen bleiben. Marian Turski war nicht nur ein beharrlicher Vertreter von Holocaust-Überlebenden weltweit, sondern auch ein Mensch von großer Menschlichkeit.

Ein Leben durch Krieg und Leid

Während der Besetzung Polens durch Nazi-Deutschland wurde Turski mit seiner Familie 1942 ins Ghetto von Lodz deportiert, bevor er 1944 nach Auschwitz gebracht wurde. Sein Überleben und sein unermüdlicher Einsatz für die Erinnerungskultur machten ihn zu einem prägenden Journalisten und Kulturschaffenden in Polen. Sein Beitrag zur Gründung des Museums der Geschichte der polnischen Juden in Warschau bleibt unvergessen.

Marian Turski hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Sein Erbe als Mahner gegen das Vergessen und Verkörperung der Menschlichkeit wird weiterleben, wenn wir uns alle daran erinnern, dass die Stimmen der Überlebenden niemals verstummen dürfen.