Jens Langbecker, 53, ist Elektroingenieur und hat seit fast drei Jahrzehnten dafür gesorgt, dass das Stromnetz sicher funktioniert. Er hat viel erlebt, aber das Wort „Hellbrise“ war für ihn im letzten Jahr auch neu. Laut dem Stromnetzmanager von Transnet BW in Baden-Württemberg ist die „Hellbrise“ ein neues Phänomen. Es bezieht sich auf eine Wetterlage mit viel Sonnenschein und Wind, die jedoch zu einem Problem werden kann, da Windräder und Solaranlagen dann zu viel Strom erzeugen können, den das Netz möglicherweise nicht bewältigen kann.
Eine ganz neue Herausforderung für die Energiewende, wie Langbecker erklärt. Er betont, dass sie sich in einer neuen Phase der Energiewende befinden. Besucher, die mehr darüber erfahren möchten, sollten Langbecker an seinem Arbeitsplatz in Wendlingen besuchen, wo sich das Nervenzentrum der Stromversorgung im Südwesten Deutschlands befindet.
Das Kontrollzentrum von Transnet BW in Wendlingen ist Teil der kritischen Infrastruktur und überwacht das Stromnetz in Baden-Württemberg. Langbecker und sein Team arbeiten rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass das Netz stabil und zuverlässig funktioniert. Sie müssen sicherstellen, dass Angebot und Verbrauch von Strom im Gleichgewicht sind, genügend Kapazitäten vorhanden sind und das Netz auch bei Störungen sicher funktioniert.
Die „Hellbrise“ stellt eine neue Herausforderung dar, da an sonnigen Tagen mit niedrigem Verbrauch die Solarenergie den deutschen Bedarf mehr als decken kann. Dies führt zu einem erheblichen Stromüberschuss, der zu negativen Strompreisen führen kann. Langbecker ist optimistisch, dass sie Brownout-Abschaltungen wegen zu viel Solarstrom im Netz ausschließen können, aber es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Netzkapazitäten zu verbessern und die Systemstabilität zu gewährleisten.