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Das Familienunternehmen Purdue Pharma hatte frühzeitig erkannt, dass der Patentschutz für das bewährte Schmerzmittel MS Contin bald enden würde. Um sich gegen die drohende Konkurrenz zu wappnen, entwickelten sie das berüchtigte Schmerzmittel Oxycontin. Obwohl Ärzte zunächst zögerlich waren, gelang es Purdue Pharma, Oxycontin als verschreibungspflichtiges Schmerzmittel zu etablieren, das für eine Vielzahl von Schmerzen eingesetzt wurde.

Die Einführung von Oxycontin markierte den Beginn einer Drogenepidemie in den USA, die mehr als 700.000 Menschen das Leben kostete. Die Auswirkungen der Opioid-Krise sind bis heute spürbar, mit einem Drittel der Amerikaner, die jemanden kennen, der an einer Opioid-Überdosis gestorben ist. Dies hat nicht nur gesundheitliche, sondern auch politische Auswirkungen.

Es wurde festgestellt, dass Regionen mit hoher Opioid-Überdosis Sterblichkeit politisch nach rechts rückten und republikanische Politiker unterstützten. Die Wirtschaftswissenschaftlerinnen Victoria Barone und Carolina Arteaga fanden heraus, dass Gebiete, die von der Opioid-Epidemie betroffen waren, Republikanern bei Wahlen zusätzliche Stimmen brachten. Die Republikaner betonten die wirtschaftliche Not der Arbeiter und fanden so Resonanz in den gebeutelten Regionen.

Die Medien spielten ebenfalls eine Rolle, wobei konservative Zeitungen und Fernsehsender umfassender über die Opioid-Krise berichteten als liberale Medien. Die Demokraten in Washington wurden dafür kritisiert, die Schwere der Gesundheitskrise nicht erkannt zu haben, was sich auch in der Obamacare-Gesetzgebung widerspiegelte.

Die Opioid-Epidemie hat im Laufe der Zeit ihr Gesicht verändert, wobei die Zahl der Heroin- und Fentanyl-Toten rapide zunahm. Präsident Trump plant, im Falle einer Wiederwahl hart gegen den Fentanyl-Verkauf vorzugehen, während die demokratische Kandidatin Kamala Harris verspricht, die Mittel für die Verfolgung von kriminellen Organisationen zu verdoppeln.

Die Entscheidung darüber, wie mit der Drogenkrise umgegangen wird, liegt letztendlich beim Wähler. Wird er die harte Linie von Trump bevorzugen, die den Einsatz des Militärs und die Todesstrafe für Drogendealer vorsieht, oder wird er sich für einen Ansatz entscheiden, der auf Prozessen und Modernisierung der Sicherheitsinfrastruktur basiert, wie von Harris vorgeschlagen? Die Zukunft wird zeigen, welcher Ansatz die Opioid-Krise am effektivsten bekämpfen kann.