Griechenlands neue Flüchtlingslager sind im Bau oder bereits fertiggestellt. Die Unterkünfte könnten schnell über die Schicksale der Menschen entscheiden, stoßen aber schnell an ihre Grenzen. Auf der Insel Lesbos befindet sich das neue Aufnahmelager in einem abgelegenen Waldgebiet mit einer geplanten Kapazität von bis zu 10.000 Personen.
Die Politik der griechischen Regierung zielt darauf ab, die Lager weit weg von der einheimischen Bevölkerung zu platzieren, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen kritisieren die restriktiven Zugangskontrollen und die Isolation der Bewohner in den Lagern.
Die Camps auf den griechischen Inseln, finanziert von der EU, wurden als Fortschritt gegenüber den vorherigen Zuständen, wie dem abgebrannten Moria-Lager auf Lesbos, angepriesen. Die neuen Lager bieten Containerunterkünfte mit Warmwasser, Gemeinschaftseinrichtungen und Sportplätze. Die Bewohner werden nach Herkunft sortiert untergebracht, um Konflikte zu vermeiden.
Trotz der Bemühungen der Regierung könnten die Lager schnell überfüllt sein, insbesondere mit der aktuellen Krise in Gaza und im Libanon. Die griechische Sozialpolitik und die Frage der Weiterreise der Flüchtlinge nach Deutschland sind weitere Herausforderungen. Premierminister Mitsotakis bezweifelt, ob die finanziellen Ressourcen der EU ausreichen werden, um die Aufgaben zu erfüllen.
Illegale Pushbacks, bei denen die griechische Küstenwache Flüchtlinge in die Türkei zurückdrängt, sind ein weiteres umstrittenes Thema. Obwohl die Regierung bestreitet, daran beteiligt zu sein, gibt es zahlreiche Indizien, die darauf hindeuten.
Die Lager auf den griechischen Inseln könnten schnell an ihre Grenzen stoßen, selbst bei derzeit überschaubaren Ankunftszahlen. Die Situation bleibt herausfordernd, da die Bedürfnisse der Flüchtlinge, die Sozialpolitik und die internationale Dynamik weiterhin im Fokus stehen.