DFB-Pokal: Thomas Müller führt FC Bayern München zum Sieg
Erste Runde im DFB-Pokal
4:0 – FC Bayern schlägt Ulm souverän
Neue Saison, alte Helden: Thomas Müller hat den FC Bayern München gegen den Zweitligisten Ulm in die zweite Pokalrunde geführt. Auch Bundesliga-Aufsteiger St. Pauli ist weiter.
16.08.2024, 22.41 Uhr
Thomas Müller bejubelt einen Treffer in Ulm
Foto: Tom Weller / dpa
Normalerweise stehen zum Saisonauftakt die Neuen im Mittelpunkt, beim FC Bayern München sorgten im ersten Pflichtspiel der Spielzeit 2024/2025 Altbekannte für die Schlagzeilen. Beim 4:0 (2:0)-Sieg in der ersten DFB-Pokalrunde beim Zweitligisten SSV Ulm machte der bald 35 Jahre alte Thomas Müller zwei frühe Tore. Müller hatte im Sturmzentrum den Vorzug vor Harry Kane erhalten, der zunächst ebenso auf der Bank saß wie die Zugänge João Palhinha und Michael Olise.
„Wir waren serös, aber nicht fehlerfrei“, sagte Müller nach dem Spiel im ZDF und lobte zudem den Einsatzwillen seiner Mitspieler.
Unsicher war lange die Münchner Zukunft von Joshua Kimmich gewesen: würde Bayerns neuer Trainer Vincent Kompany wieder auf den 29-Jährigen setzen? Und wenn ja, auf welcher Position? Gegen Ulm spielte Kimmich von Beginn an neben Aleksandar Pavlović im zentralen Mittelfeld.
Vincent Kompany in Ulm
Foto: Leonhard Simon / REUTERS
Vor dem 1:0 glänzte Kimmich erst artistisch, dann kämpferisch, als er den Ball per Hacke mitnahm und sich anschließend im Zweikampf durchsetzen konnte. Seinen Schuss blockte Ulms Keeper Christian Ortag zunächst, Müller traf im Nachschuss zur Führung (12. Minute). Kompany, im weißen T-Shirt und mit schwarzer Baseballkappe, ballte an der Seitenlinie beide Fäuste.
Nur zwei Minuten später war Serge Gnabry nach einem Pass von Innenverteidiger Kim Min-jae auf der rechten Seite frei durch und bewies Übersicht: Seinen Querpass schob erneut Müller zum 2:0 über die Linie (14.).
Müller, Kimmich, Gnabry: Gleich eine ganze Reihe Bayern-Stars, deren Stern zuletzt eher im Sinkflug begriffen war, durften zeigen, was sie immer noch können. Anders sieht die Situation bei Leon Goretzka aus. Der 29-Jährige gilt als Verkaufskandidat und stand in Ulm nicht mal im Kader. „Die Spieler wissen, dass ihre Situation schwierig sein kann“, sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl vor dem Spiel im ZDF. Goretzka habe einen Vertrag, „Bayern München akzeptiert alle Verträge“, so Eberl etwas verklausuliert.
Nach der früheren Zwei-Tore-Führung kontrollierten die Bayern das Spiel gegen den Tabellen-16. der zweiten Liga, der den Durchmarsch aus Liga vier geschafft hatte, ohne Mühe. Mit frühem Pressing und hoher Laufbereitschaft unterbanden die Münchner lange jegliche Bemühungen der Mannschaft von Trainer Thomas Wörle, der lange die Frauen-Mannschaft des FC Bayern trainiert hat.
Die Neuen dürfen ab Minute 75 ran
Mit Verlauf der zweiten Hälfte kam Ulm immer mal wieder zu entlastenden Vorstößen in Richtung Bayern-Tor, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Allerdings taten sich auch die Münchner schwer, weitere Torchancen herauszuspielen. Daran änderte auch die Einwechslung von Superstar Kane nach gut einer Stunde nichts.
Der ebenfalls ins Spiel gekommene Kingsley Coman wurde bei einem Dribbling im Ulmer Strafraum vom Gegner am Fuß getroffen, doch Sven Jablonski übersah das Foul (in den ersten beiden Pokalrunden kommt der VAR nicht zum Einsatz). Eine Viertelstunde vor Schluss wurden Palhinha und Olise eingewechselt. Vier Minuten später setzte sich der Franzose auf der rechten Seite stark durch und legte quer zu seinem Landsmann Coman – 3:0 (79.). Kane sorgte mit der letzten Aktion des Spiels per Kopf für den 4:0-Endstand (90.+3).
Die weiteren Ergebnisse vom Freitag
Würzburger Kickers – TSG Hoffenheim 2:2 (1:1, 1:1) n.V., 3:5 i.E.
Würzburg war nach einem Fehler von TSG-Torwart Luca Philipp durch Enes Küc in der 11. Minute in Führung gegangen. Alexander Prass (18.) korrigierte den Patzer zwar relativ schnell für den Bundesligisten. In der Verlängerung ließ aber Moritz Hannemann (100.) die Fans des Außenseiters wieder hoffen, ehe Marius Bülter (107.) für die TSG traf.
Hallescher FC – FC St. Pauli 2:3 (2:2, 1:0) n.V.
Auch in Halle patzte der Profi-Torwart: Nikola Vasilj bekam den Ball nicht weg, Cyrill Akono gewann den Zweikampf und traf zur Führung (11.). Johannes Eggestein (48.) gelang zwar in der zweiten Halbzeit der Ausgleich, doch Marius Hauptmann (62.) brachte Halle wieder in Führung. St. Pauli stand kurz vor dem Aus in der regulären Spielzeit, doch Adam Dzwigala (90.+4) rettete den Bundesligisten in die Verlängerung, in der Lars Ritzka (110.) den Favoriten jubeln ließ.
SV Wehen Wiesbaden – FSV Mainz 05 1:3 (1:1, 1:0) n.V.
In Wiesbaden ging der Gastgeber durch Tarik Gözüsirin (15.) in Führung, Dominik Kohr (59.) gelang der Ausgleich. Die Mainzer konnten in der Folge nur selten überzeugen, auch diese Partie ging in die Verlängerung. In der aber traf dann Jonathan Burkardt (113.) für den FSV. Nadiem Amiri (120.+1) entschied die Partie.