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Die deutsche Bürokratie hat abschreckende Auswirkungen auf ausländische Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten möchten. Ein Beispiel dafür ist das „Lumiland“, eine Kita in Nordrhein-Westfalen, die vier hochqualifizierte Erzieherinnen aus Namibia einstellen wollte. Obwohl diese Erzieherinnen über Bachelorabschlüsse in Pädagogik und Deutschkenntnisse auf Niveau B2 verfügten, wurde ihre Berufsqualifikation nicht anerkannt. Dies führte dazu, dass die Behörde in Nordrhein-Westfalen ihnen die Arbeit in der Kita verweigerte, da sie eher als Grundschullehrerinnen angesehen wurden.

Die Probleme, die ausländische Fachkräfte in Deutschland haben, werfen ein Licht auf die Schwierigkeiten, mit denen das Land kämpft, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Obwohl der Bundestag das Fachkräfteeinwanderungsgesetz reformiert hat, um die Anwerbung von qualifizierten Arbeitsmigranten zu erleichtern, bleiben die Zahlen hinter dem Bedarf zurück. Die Bundesländer haben unterschiedliche Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, was zu Verzögerungen und Frustration bei den Bewerbern führt.

In Hessen hingegen wird ein schnellerer Prozess zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse angewendet. Die „Anerkennungsstelle für ausländische Bildungsabschlüsse – Hochschule Rhein Main“ prüft die Hochschullehrpläne und Abschlusszeugnisse, um festzustellen, ob sie als „anerkennungsfähig“ gelten. Dies ermöglicht den Bewerbern ein Einreisevisum und die Möglichkeit, in Kitas als Fachkraft in Anerkennung zu arbeiten, bis ihr Abschluss offiziell anerkannt wird.

Es gibt jedoch auch positive Beispiele, wie die städtischen Kitas in Bad Homburg, die erfolgreich ausländische Fachkräfte eingestellt haben. Die Fachbereichsleiterin Eva Jethon betont, dass ausländische Erzieherinnen eine wichtige Rolle dabei spielen, den Fachkräftemangel in den städtischen Kitas zu bewältigen. Die ausländischen Fachkräfte haben nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz, sondern bereichern auch das pädagogische System in den Kitas.

Es ist wichtig, dass die Bundesländer enger zusammenarbeiten und ihre Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vereinheitlichen. Dies würde es ausländischen Fachkräften erleichtern, in Deutschland zu arbeiten und den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Nur durch eine koordinierte und effiziente Anerkennung von ausländischen Qualifikationen kann Deutschland von den Fähigkeiten und dem Wissen internationaler Fachkräfte profitieren.