Der große Traum der deutschen Basketballer, Gold zu gewinnen, ist auf eine harte Weise geplatzt. Die Weltmeister verloren gegen den Gastgeber Frankreich im Halbfinale der Olympischen Spiele in einer dramatischen Partie mit 69:73 (33:33) und verpassten somit das Finale. Stattdessen werden Dennis Schröder und sein Team nun am Samstag (11:00 Uhr) in Paris um die Bronzemedaille kämpfen. Ihr Gegner wird entweder aus den USA oder Serbien kommen.
Frankreich hat vor 15.000 begeisterten Fans eindrucksvoll Rache genommen für die klare Niederlage in der Vorrunde in Lille. Dennis Schröder war mit 18 Punkten der beste deutsche Werfer. Dies war die erste Niederlage der deutschen Auswahl in einem Turnierspiel seit dem verlorenen Halbfinale gegen Spanien bei der Heim-EM 2022. Im vergangenen Jahr war das Team von Bundestrainer Gordon Herbert ungeschlagen zum Titel gestürmt.
Dirk Nowitzki war im Halbfinale live in der Halle dabei. Er sagte bereits vor dem Duell mit dem Gastgeber: „Dass eine deutsche Mannschaft EM-Dritter wird, Weltmeister und dann bei Olympischen Spielen das Halbfinale erreicht – das hätte ich nie gedacht, dass das möglich ist.“ In seiner Ära hatte Deutschland 2002 bei der WM Bronze und 2005 bei der EM Silber gewonnen. Bei Olympia schaffte es das Team nie über die Vorrunde hinaus.
Nowitzki saß in der ersten Reihe beim Halbfinale und sah ein deutsches Team, das von Beginn an wachsam war. Schröder und Franz Wagner übernahmen sofort das Kommando, Deutschland zog schnell auf 11:2 davon. Der Weltmeister beherrschte das Spiel in der nicht ausverkauften Bercy Arena zunächst.
Die Franzosen, bei denen NBA-Center Rudy Gobert zunächst auf der Bank saß, hatten anfangs Schwierigkeiten. Das Basketball-Wunderkind Victor Wembanyama fand keinen Rhythmus und blieb im ersten Viertel ohne Punkt und Rebound.
Die deutsche Mannschaft geriet dann ins Straucheln, als Frankreich besser ins Spiel fand. Die Gastgeber holten auf und verkürzten den Abstand auf zwei Punkte (16:18). Herbert reagierte und brachte neue Energie für die Defensive. Bis zur Viertelpause war Deutschland wieder auf 25:18 davongezogen.
Frankreich stellte sich als ein stärkerer Gegner heraus als im vorherigen Spiel. Die Mannschaft verteidigte hart und Deutschland hatte Schwierigkeiten im Angriff. Zur Halbzeit war der Spielstand ausgeglichen (33:33).
In der zweiten Hälfte tat sich Deutschland weiter schwer im Angriff. Franz Wagner konnte sich gegen die aggressive Verteidigung der Franzosen kaum durchsetzen. Mit einem Rückstand von sechs Punkten ging es ins Schlussviertel.
Die offensiven Schwierigkeiten des deutschen Teams setzten sich fort. Frankreich setzte sich weiter ab, und Wembanyama sorgte für eine Zehn-Punkte-Führung (63:53). Trotz einer letzten Aufholjagd von Deutschland, die sie auf zwei Punkte heranbrachte, war der Traum von Gold vorbei.