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DAX-Prognose vor EZB-Entscheid: Marktbericht 2022

Anleger warten ab

Der DAX dürfte vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum Veränderungen verzeichnen. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex ein neues Rekordhoch erreicht, doch heute stehen auch wichtige Konjunkturdaten im Fokus.

Der Broker IG taxiert den DAX vor Handelsstart nahezu unverändert bei 21.634 Punkten, nachdem er gestern ein Plus von einem Prozent auf 21.637 Zählern verbucht hatte. Ein Allzeithoch wurde bei 21.671 Punkten erreicht. Im Januar verzeichnet der DAX bereits einen Anstieg um knapp 9 Prozent, was diesen Monat zum stärksten Börsenmonat seit November 2023 machen könnte.

Analyst Jens Klatt vom Broker XTB bemerkte dazu: „Nach dem kleinen DeepSeek-Unwetter brauchte der DAX nicht lange, um sich wieder zu erholen. Es hat also durchaus Vorteile, wenn man nicht so stark Tech- und KI-abhängig ist wie die Wall Street.“

Fed bewegt sich nicht

Die US-Notenbank Federal Reserve hat gestern den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen und signalisiert, dass sie „keine Eile“ hat, weitere Schritte einzuleiten. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, deutet darauf hin, dass die Fed vorerst auf Zinssenkungen verzichten könnte, bis ein deutlicher Rückgang der Inflation zu erkennen ist.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, betont: „Die zuletzt im Dezember veröffentlichten Projektionen der Fed-Offiziellen sehen immerhin zwei weitere Zinssenkungen im laufenden Jahr vor. Und vermutlich wird es zu diesen auch kommen. Gerade die Kerninflationsrate könnte in den kommenden Monaten nach unten gehen, was Raum für weitere Zinssenkungen schaffen würde.“

Risiken könnten weiterhin von möglichen Strafzöllen der USA gegenüber Handelspartnern ausgehen, so Gitzel. Je nach Höhe könnten Zölle zu einem sprunghaften Anstieg der Konsumentenpreise führen.

EZB dürfte die Zinsen senken

Die EZB wird voraussichtlich von der Fed abweichen und bei der heutigen Ratssitzung den Einlagensatz um einen viertel Prozentpunkt auf 2,75 Prozent senken. Eine noch deutlichere Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte wird erst im März erwartet, so Bernd Weidensteiner, Experte der Commerzbank. Dies hängt von der politischen Entwicklung in den USA und den möglichen Auswirkungen auf den Euroraum ab.

US-Börsen: Keine Zinssenkung, keine Kursgewinne

An der Wall Street war die Stimmung nach der Zinssenkungspause der Fed gestern verhalten. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent, während der S&P 500 und der Nasdaq jeweils 0,5 Prozent verloren. Die heutigen Quartalszahlen von Apple und Amazon werden mit Spannung erwartet, wobei das Augenmerk auf dem Thema Künstliche Intelligenz liegt.

Chipwerte treiben Nikkei an

Der japanische Markt profitiert von positiven Aussichten für Chipwerte, was zu einem Anstieg des Nikkei-Index um 0,4 Prozent führte. Der Topix notierte 0,2 Prozent höher. Käufe von Chip-Aktien wurden vor allem durch die Gewinnprognoseanhebung des Chiptester-Herstellers Advantest, einem Zulieferer von Nvidia, angetrieben.

Die Börse in Shanghai bleibt aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes geschlossen.

Gewinn der Deutschen Bank bricht ein

Die Deutsche Bank verzeichnete im vergangenen Jahr einen weiteren Gewinnrückgang aufgrund der Entschädigung früherer Postbank-Aktionäre. Vor Steuern verdiente der DAX-Konzern knapp 5,3 Milliarden Euro, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Der Nettogewinn sank sogar um 36 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

Tesla-Gewinn sinkt kräftig

Tesla verfehlte mit den Zahlen zum vergangenen Quartal die Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz stieg zwar um zwei Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar, der Quartalsgewinn fiel jedoch um 71 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Dollar.

KI-Werbetools treiben Metas Wachstum

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Online-Anzeigen führte zu einem starken Wachstum von Meta. Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 21 Prozent auf 48,39 Milliarden Dollar. Der Ausblick für das laufende Quartal enttäuschte jedoch.

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn deutlich

Microsoft verzeichnete im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 ein deutliches Umsatz- und Gewinnwachstum aufgrund der hohen Nachfrage nach KI-Produkten. Der Cloud-Umsatz blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.

„WSJ“: Meta zahlt Trump 25 Millionen Dollar wegen Account-Sperre

Meta einigte sich mit Donald Trump auf eine Zahlung von 25 Millionen Dollar, um eine Klage wegen der Account-Sperrung des ehemaligen US-Präsidenten beizulegen. Davon fließen 22 Millionen Dollar in den Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek, während der Rest für Anwaltskosten verwendet wird.