Chiphersteller Nvidia enttäuscht US-Anleger
Die Wall Street startet zum Wochenauftakt mit angezogener Handbremse. Ein Grund sind die angekündigten Quartalszahlen von Nvidia: Die hochgesteckten Ziele bergen das Risiko für Enttäuschung – was sich prompt auf die Titel des Chipherstellers auswirkt. Die US-Börsen haben nach den kräftigen Aufschlägen am Freitag zu Wochenbeginn uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 41.241 Punkten, während der S&P-500 um 0,3 Prozent nachgab und der Nasdaq-Composite um 0,9 Prozent fiel. Die Enttäuschung der US-Anleger über die Quartalszahlen von Nvidia spiegelte sich auch in den Aktienkursen anderer Chiphersteller wider.
Enttäuschungspotenzial bei Nvidia hemmt US-Anleger
Am Freitag hatten die taubenhaften Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell die Börsen nach oben gezogen, aber die aktuellen Quartalszahlen von Nvidia sorgen für eine gewisse Unsicherheit bei den Anlegern. Powell hatte die erhoffte Zinssenkung im September praktisch auf dem geldpolitischen Symposium in Jackson Hole angekündigt. Er ließ die Tür für eine Zinssenkung um 25 oder 50 Basispunkte im September zwar offen, aber eine geringere Senkung wird wahrscheinlich der erste Schritt sein, so Colin Finlayson, Co-Manager des Aegon Strategic Bond Fund bei Aegon Asset Management. Die Fed werde die Daten weiterhin beobachten, wobei sie sich insbesondere auf den Arbeitsmarkt konzentrieren dürfte. Im Wochenverlauf stehen weitere wichtige Termine auf der Agenda, darunter die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Nvidia am Mittwoch, die angesichts hochgesteckter Erwartungen Enttäuschungspotenzial bergen. Für die Aktie ging es um 2,3 Prozent nach unten, und auch die Papiere anderer Sektorwerte, wie Advanced Micro Devices, Broadcom, Super Micro und Arm, verzeichneten Kursverluste.
Goldpreis legt zu, Ölpreise steigen weiter
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach den kräftigen Abgaben am Freitag mit leichten Aufschlägen. Der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent. Der Greenback nähert sich einem Niveau, bei dem Anleger einen Kauf in Betracht ziehen könnten, so die Analysten von Danske Bank Research. Eine anhaltende Schwäche ist aber unwahrscheinlich, da die für dieses Jahr eingepreisten Zinssenkungen der Fed um 100 Basispunkte zu hoch sind, so Kristoffer Kjaer Lomholt, Direktor für Devisen- und Zinsstrategie. Die Ölpreise setzten ihre Rally vom Freitag fort, wobei die Preise für die Sorten WTI und Brent um bis zu 3,0 Prozent stiegen. Marktteilnehmer verwiesen auf die jüngsten Entwicklungen im Nahostkonflikt, insbesondere auf die Spannungen zwischen Israel und dem Libanon sowie die unsichere Lage in Libyen, wo die Produktion und der Export aufgrund der Spannungen zwischen rivalisierenden Regierungen gestoppt wurden. Der Goldpreis legte ebenfalls etwas zu, wobei der Preis für die Feinunze um 0,2 Prozent stieg. Die Aussicht auf Zinssenkungen um insgesamt 100 Basispunkte bis zum Jahresende treibt den Goldpreis an, so Oliver Stevens vom Brokerhaus Flow Community.
Vorstellung von neuem iPhone rückt näher
Apple verschickte Einladungen zu einer Veranstaltung am 9. September, auf der das Unternehmen sein neuestes iPhone und auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Funktionen vorstellen dürfte. In der Einladung steht „It’s Glowtime“ – Zeit zu Glänzen – weitere Details wurden jedoch nicht genannt. Die Anteilsscheine von Apple schlossen leicht höher. Uber hingegen muss in den Niederlanden 290 Millionen Euro Strafe zahlen, nachdem die niederländische Datenschutzbehörde feststellte, dass der Fahrdienstvermittler und Essenslieferdienst personenbezogene Daten seiner Fahrer in Europa ohne ausreichenden Schutz an die Unternehmensleitung in den USA übermittelt hatte.
Fazit
Die Quartalszahlen von Nvidia haben die Erwartungen der US-Anleger enttäuscht und sorgten für eine gewisse Unsicherheit an den Börsen. Die Entwicklung der Ölpreise und des Goldpreises sowie die bevorstehende Vorstellung des neuen iPhones durch Apple sind weitere Faktoren, die die Märkte beeinflussen. Anleger sollten daher die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und ihre Investitionsstrategien entsprechend anpassen, um auf mögliche Risiken und Chancen reagieren zu können.