news-17082024-174625

Belagerung des Gazastreifens: 129 Tage unter Belagerung

Zehn Monate nach der Entführung von etwa 250 Menschen im Gazastreifen sitzt Har im Hauptquartier des „Forums der Familien der Geiseln und Vermissten“ in Tel Aviv. Der joviale 71-Jährige mit dem kahlen Kopf engagiert sich für die Geiselfamilien und teilt seine einzigartige Geschichte. Har gehört zu den wenigen, die militärisch befreit wurden, in einer riskanten Operation im Februar. Nach seiner Rückkehr erhielt er zahlreiche Glückwünsche, darunter Briefe und Bilder von Grundschülern, die einfache Fragen stellten wie „Was hast du gegessen?“ oder „Haben sie dich geschlagen?“. Har plant, die Zuschriften in einer Installation vor dem Tel Aviver Kunstmuseum zu präsentieren und Tische mit Malsachen für Kinder aufzustellen, damit sie sich ausdrücken und Fragen stellen können. Er reist auch in andere Länder, um die Menschen an das Geschehene zu erinnern.

Etwa 250 Menschen wurden am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt, und auch zehn Monate nach dem Terrorangriff befinden sich noch zahlreiche Menschen in Geiselhaft. Die offizielle Zahl der noch vermissten Personen beträgt 115, aber vermutlich sind nur noch einige Dutzend am Leben. Die Angst der Angehörigen und der Israelis wächst, dass auch die verbliebenen Geiseln nicht lebend zurückkehren werden. Am Donnerstag gab es einen neuen Versuch, eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas zu erzielen, jedoch war unklar, ob Fortschritte erzielt wurden.

Die Regierung wird aufgefordert, alle Geiseln zurückzubringen, sowohl lebend als auch tot, selbst wenn dafür ein „Pakt mit dem Teufel“ geschlossen werden müsste. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu plant, das Ziel mit militärischen Mitteln zu erreichen. Die meisten der 116 zurückgekehrten Geiseln wurden im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas im November freigelassen. Har ist eines der wenigen Beispiele für die erfolgreiche gewaltsame Befreiung von Entführten.

Am 7. Oktober brach der Terrorangriff los, und Har sowie seine Begleiter wurden gewaltsam entführt. Sie wurden in den Gazastreifen gebracht, wo sie in verschiedenen Verstecken gefangen gehalten wurden. Die Geiselnehmer setzten psychologischen Druck auf die Entführten, drohten mit Bombardierungen und zwangen sie zur Ruhe. Trotz der schwierigen Situation fand Har einen Weg, den Alltag in der Gefangenschaft zu bewältigen, indem er für die Gruppe kochte und Geschichten erzählte.

Nach 53 Tagen in Gefangenschaft wurden die Frauen der Gruppe freigelassen, während Har und sein Begleiter zurückblieben. Trotz der schwierigen Umstände entwickelte sich zwischen Har und einem der Geiselnehmer eine Art Vertrauensverhältnis. Sie behandelten sich gegenseitig respektvoll und fanden einen Weg, miteinander auszukommen. Die Geiselnehmer sorgten dafür, dass die Entführten ausreichend zu essen bekamen, obwohl die Bedingungen in der Gefangenschaft schwierig waren.

Nach 129 Tagen in Gefangenschaft wurden Har und sein Begleiter durch eine riskante Befreiungsaktion der israelischen Armee gerettet. Die Operation wurde als erfolgreich gefeiert, und Har kehrte in die Freiheit zurück. Trotz der traumatischen Erfahrungen in der Gefangenschaft ist Har entschlossen, die Erinnerung an den 7. Oktober wachzuhalten und die Öffentlichkeit über die Ereignisse aufzuklären.

Die Befreiung von Har und seinem Begleiter wurde als Wunder betrachtet, und viele Menschen betrachten Har als Held. Seine Geschichte hat eine starke Resonanz in der Öffentlichkeit ausgelöst, und er setzt sich weiterhin für die Rechte der Geiseln und ihrer Familien ein. Har ist ein Symbol für Hoffnung und Überleben inmitten von Gewalt und Entführung.