In einem Video, das am Freitagmorgen aufgenommen und auf Telegram veröffentlicht wurde, sind regungslose Körper in olivgrüner Kleidung auf mehreren Ladeflächen zu sehen. Es bleibt unklar, wie viele Menschen betroffen sind. Uniformierte stehen am Straßenrand und wirken, als würden sie auf etwas warten. Etwa die Hälfte der Fahrzeuge ist völlig zerstört und ausgebrannt. Der Fahrer des Videos sagt, dass „die Jungs drinnen“ sind, bevor das Video endet. Ein anderes Video, das in der Nacht auf Freitag aufgenommen wurde, zeigt die brennenden Transporter in der Ferne. Die Straße ist unpassierbar, der Fahrer wendet und erwähnt, dass Schüsse fallen oder Munition detoniert. Laut Open-Source-Analysten wurde dieses Video im Dorf Oktjabrskoje nahe der Kleinstadt Rylsk aufgezeichnet, etwa 120 Kilometer westlich von Kursk.
Russische Militärexperten schätzen, dass eine Kolonne von 14 Wagen betroffen war, die vermutlich Infanterie transportierte. Es wird angenommen, dass ein ganzes Bataillon vernichtet wurde, wobei etwa die Hälfte getötet wurde. Dieser Angriff wird als einer der blutigsten und massivsten im gesamten Krieg angesehen, möglicherweise wurden amerikanische HIMARS-Raketen eingesetzt. Oppositionelle und unabhängige Journalisten suchen nach Schuldigen in den Reihen des Verteidigungsministeriums, das weiterhin Männer in langen Kolonnen transportiert.
Es wird spekuliert, zu welcher Einheit die Getöteten gehörten. Verschiedene Kanäle und Blogger kritisieren das Verteidigungsministerium und fordern Maßnahmen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Die Lage bleibt jedoch unklar, da weder die ukrainische noch die russische Seite den Beschuss bestätigt haben.
Der Generalstabschef Valerij Gerassimow gerät unter Druck, da ihm vorgeworfen wird, Berichte über die Truppenansammlung der Ukrainer ignoriert und Putin nicht informiert zu haben. Dies führte dazu, dass die russischen Kräfte überrumpelt wurden und viele Gefangene in ukrainische Hände fielen.
Putin verspricht den Bewohnern des betroffenen Gebiets finanzielle Unterstützung und spricht von einer „Situation“, die gemeistert werden soll. Die Medienaufsicht Roskomnadsor verstärkt den Kampf gegen unabhängige Informationen, was zu Zugriffsproblemen auf Plattformen wie Youtube führt. Der Inlandsgeheimdienst FSB hat bereits einen Bewohner festgenommen, der das Video des Angriffs aufgenommen und an einen ukrainischen Kanal geschickt haben soll.
Insgesamt ist die Situation nach dem ukrainischen Vorstoß in das Kursker Gebiet weiterhin unklar, und die Suche nach Verantwortlichen und Schuldigen geht weiter. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten leidet unter den Folgen des Krieges, während die russische Führung versucht, die Kontrolle über die Informationen zu behalten.