Bei einem schrecklichen Vorfall auf der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen hat sich eine Messerattacke ereignet, die zu drei Toten und acht Verletzten geführt hat. Nach Angaben der Behörden befinden sich unter den Verletzten vier Personen in einem lebensbedrohlichen Zustand, zwei schwer Verletzte und zwei Leichtverletzte. Am Samstagabend übernahm die Terrororganisation „Islamischer Staat“ die Verantwortung für die Tat und gab an, dass sie als Rache für Muslime in Palästina und weltweit verübt wurde. Es wurden jedoch keine konkreten Beweise für eine Verbindung zwischen dem IS und dem Angreifer vorgelegt.
Festnahme eines Verdächtigen in Flüchtlingsunterkunft
Etwa 24 Stunden nach dem Angriff fand ein Polizeieinsatz in einer Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt statt, bei dem eine Person festgenommen wurde. Eine Sprecherin der Polizei Düsseldorf bestätigte die Festnahme und deutete an, dass die Person möglicherweise mit der Tat in Verbindung steht. Ein Spezialeinsatzkommando war ebenfalls im Einsatz. Die Ermittler haben erklärt, dass der Verdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht ausgeschlossen werden kann, und der Generalbundesanwalt könnte die Ermittlungen übernehmen, falls dies bestätigt wird.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte die Unterstützung der Bundesregierung für die Stadt Solingen und das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Sie betonte, dass die Gesellschaft in solchen Zeiten zusammenstehen sollte und dass die Regierung alles tun werde, um vor Ort zu helfen. Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnete den Angriff als einen Akt des Terrors gegen die Sicherheit und Freiheit des Landes und betonte, dass die Menschen in Nordrhein-Westfalen weiterhin gemeinsam feiern und zusammenleben werden.
Ein fünfzehnjähriger Jugendlicher wurde in den frühen Morgenstunden festgenommen, jedoch wird derzeit geprüft, ob er tatsächlich in Verbindung mit der Tat steht. Der leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers erklärte, dass dem Jugendlichen bisher nur die Nichtanzeige geplanter Straftaten zur Last gelegt wird und noch kein konkreter Täter ermittelt wurde. Die Ermittler haben bisher kein Fahndungsbild veröffentlicht und bitten die Öffentlichkeit um Hinweise.
Hinweise der Bevölkerung sind wichtig
Die Polizei bat die Bevölkerung um Mithilfe und forderte alle Personen auf, Hinweise direkt an die Polizei zu übermitteln, anstatt sie in sozialen Medien zu teilen. Die Zusammenführung von Spuren und Zeugenaussagen stellt eine große Herausforderung dar, um ein Gesamtbild der Tat zu erstellen. Die Polizeiaktionen erstrecken sich über ganz Nordrhein-Westfalen und das gesamte Bundesgebiet, wobei auch Bundesbehörden beteiligt sind.
Der Tatort des Angriffs war der Fronhof, ein Marktplatz in der Innenstadt von Solingen, wo eine Bühne für Livemusik aufgebaut war. Das geplante „Festival der Vielfalt“ zum 650. Geburtstag der Stadt wurde abgesagt, ebenso wie weitere Veranstaltungen in den benachbarten Städten Hilden und Haan. Der Bürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach, äußerte sich tief betroffen und dankte für die Solidarität und Unterstützung. Eine Gedenkveranstaltung am Neumarkt zog hunderte Menschen an.
In Neuss fand das geplante Schützenfest wie geplant statt, da keine erhöhte Bedrohungslage vorlag. Der Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte, dass es wichtig sei, sich nicht von Angst und Unsicherheit leiten zu lassen. Die Bevölkerung sollte wachsam bleiben, aber sich nicht einschränken lassen. Es ist entscheidend, dass die Menschen zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen, um solche tragischen Ereignisse zu überwinden.