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Trinkwasser in Erfurt-Tiefthal abkochen: Warnung und Maßnahmen

Erfurt. Die Bewohner des Ortsteils Tiefthal in Erfurt stehen derzeit vor einer wichtigen Maßnahme: Das Trinkwasser muss abgekocht werden. Grund dafür sind Keimfunde in den Wasserproben, die vom Gesundheitsamt entdeckt wurden. Betroffen ist der Hochbehälter Tiefthal, der rund 1100 Einwohner mit Trinkwasser versorgt.

Ursache der Verunreinigung

Bei routinemäßigen Untersuchungen des Trinkwassers im Versorgungsgebiet des Hochbehälters Tiefthal wurden coliforme Bakterien und Enterokokken festgestellt. Diese Bakterien sind ein Hinweis auf mögliche fäkale Verunreinigungen im Wasser. Enterokokken kommen natürlicherweise im Darm von Menschen und Tieren vor, können aber auch durch Abwässer oder andere Verunreinigungen ins Trinkwasser gelangen.

Gesundheitliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Obwohl Enterokokken in kleinen Mengen normalerweise keine akute Gefahr darstellen, können sie bei empfindlichen Personen wie Kleinkindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem Infektionen auslösen. Diese Infektionen betreffen oft den Magen-Darm-Trakt und können Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber verursachen. Daher ist es wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Das Gesundheitsamt hat bisher keine Erkrankungsmeldungen im Zusammenhang mit der Verunreinigung erhalten. Dennoch wurde das Abkochgebot als prophylaktische Schutzmaßnahme erlassen.

Maßnahmen des Wasserversorgers

Nach Bekanntwerden der Verunreinigung hat der Wasserversorger sofort reagiert und eine zusätzliche Desinfektionsanlage im Hochbehälter installiert. Aktuell wird noch nach den Ursachen für die Verunreinigung geforscht. Die ThüringenWasser GmbH (ThüWa) führt täglich Proben durch, und wenn drei aufeinanderfolgende Tage keine Verunreinigungen festgestellt werden, kann das Abkochgebot aufgehoben werden.

Abkochgebot richtig umsetzen

Das Abkochgebot bedeutet, dass das Trinkwasser vor der Verwendung unbedingt abgekocht werden muss. Dies gilt für alle Anwendungen wie Trinken, Kochen, Zubereiten von Speisen und Reinigen von Gegenständen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Durch das Abkochen werden mögliche Keime im Wasser abgetötet und es wird sicher für den Verzehr.

Um das Wasser richtig abzukochen, sollte es einmalig sprudelnd zum Kochen gebracht werden, idealerweise mit einem Wasserkocher. Es sollte mindestens drei Minuten kochen und dann langsam abkühlen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Bewohner

Das Gesundheitsamt empfiehlt den Bewohnern von Tiefthal, Leitungswasser nur abgekocht zu trinken. Auch bei der Zubereitung von Speisen, Getränken, beim Zähneputzen und Reinigen von offenen Wunden sollte nur abgekochtes Wasser verwendet werden. Für andere Zwecke wie Duschen, Toilettenspülung und das Befüllen von Aquarien oder Fischteichen kann das Leitungswasser ohne Einschränkungen genutzt werden.

Es ist möglich, dass durch das Abkochen Veränderungen im Geschmack und Geruch des Wassers auftreten. Diese können durch die Desinfektionsmaßnahmen des Wasserversorgers verursacht werden und sind unbedenklich.

Die Bewohner von Tiefthal sollten die Vorsichtsmaßnahmen ernst nehmen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. Es ist wichtig, die Anweisungen des Gesundheitsamtes zu befolgen, bis das Abkochgebot aufgehoben wird.