G7-Gipfel in Quebec: Einigung trotz schwieriger Verhandlungen

Die Außenminister der G7-Staaten konnten sich bei ihrem Treffen in Kanada auf gemeinsame Positionen verständigen, obwohl die Gespräche besonders beim Thema Ukraine herausfordernd waren. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zeigte sich nach den zweitägigen Verhandlungen erleichtert über die erreichte Einigung und betonte die Wichtigkeit der gemeinsamen Botschaft der G7, die hinter der Ukraine und ihrer Freiheit stehen.

Europa konnte trotz des Kurswechsels der Trump-Regierung seine Kernanliegen durchsetzen. Die Forderung nach einer Waffenruhe seitens Russlands, ebenso wie es die Ukraine bereits getan hat, wurde deutlich formuliert. Sollte Russland dem nicht nachkommen, drohen weitere Sanktionen. Es wurde betont, dass die Ukraine nach Beendigung des Krieges robuste Sicherheitszusagen benötigt, um sich gegen mögliche Aggressionen verteidigen zu können.

Die Erklärung vermied es jedoch, Russland als „Aggressor“ zu benennen. Bundesaußenministerin Baerbock forderte Putin auf, endlich zu handeln und nicht weiterhin mit Raketen und Bedingungen zu agieren. US-Außenminister Marco Rubio war bei seinem ersten Treffen im G7-Kreis vorsichtig optimistisch und betonte die Wichtigkeit der Einigung trotz Meinungsverschiedenheiten.

In Bezug auf China wurden schärfere Formulierungen als in früheren G7-Dokumenten verwendet. Die Diskussion um Trumps Einfuhrzölle und den drohenden Handelskrieg war zwar nicht offiziell auf der Tagesordnung, spielte jedoch eine große Rolle. Die Angst vor negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und Amerika wurde deutlich.

Die klaren Worte von Baerbock in Bezug auf Grenzverletzungen, einschließlich der Drohungen gegen Kanada seitens Trump, wurden von den kanadischen Medien positiv aufgenommen. Ein offener Streit unter den G7-Staaten konnte vermieden werden, auch dank des weniger konfrontativen Auftretens von Rubio im Vergleich zu Trump. Die Zukunft der gemeinsamen Beschlüsse wird sich spätestens auf dem G7-Gipfel der Regierungschefs Mitte Juni zeigen, bei dem erstmals auch Donald Trump anwesend sein wird.