Israel und Hamas: Waffenruhe – Wird sie halten?
Israel und die Hamas haben sich auf eine Vereinbarung geeinigt, die zum Ende des Kriegs im Gazastreifen und zur Freilassung der Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge führen soll. Die Einigung wurde am Mittwochabend von Qatars Ministerpräsident Muhammad Bin Abdulrahman Al Thani auf einer Pressekonferenz in Doha verkündet. Die Vermittler in Qatars Hauptstadt haben „letzte kleine Details“ zwischen den Kriegsparteien geklärt, um diese historische Vereinbarung zu ermöglichen.
Was steht konkret im Gaza-Deal?
Ab Sonntag soll im Gazastreifen eine Waffenruhe eintreten, was das erste Mal seit mehr als 13 Monaten wäre, dass die Waffen schweigen. Gleichzeitig soll die Freilassung der Geiseln beginnen, wobei insgesamt 33 Geiseln in der ersten Phase der Waffenruhe freigelassen werden sollen. Männer im wehrfähigen Alter werden erst in der zweiten Phase freigelassen. Zudem sollen palästinensische Häftlinge in Abhängigkeit von der Anzahl der lebenden Geiseln freigelassen werden. Mehr Hilfsgüter sollen in den Gazastreifen gelangen, und die israelische Armee soll sich schrittweise aus dem Gebiet zurückziehen.
Was sieht die Vereinbarung langfristig für den Gazastreifen vor?
Die weiteren Phasen des Deals sehen vor, dass die israelische Armee sich vollständig aus dem Gazastreifen zurückzieht, während die Lebenden Geiseln und palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Zudem sollen Leichen ausgetauscht und ein Wiederaufbauplan für den Gazastreifen umgesetzt werden.
Wie stehen die Chancen, dass die Waffenruhe hält?
Der Übergang von der ersten zur zweiten Phase gilt als einer der heiklen Punkte des Abkommens. Es besteht die Gefahr, dass das Abkommen zusammenbricht, da bewaffnete palästinensische Gruppen im Gazastreifen nicht an die Vereinbarung gebunden sein könnten. Zudem steht Netanjahu unter Druck eines Teils seiner Regierungskoalition, die ein Ende des Krieges ablehnt.
Warum haben Israel und die Hamas sich gerade jetzt auf ein Abkommen geeinigt?
Vermittler haben seit dem Zusammenbruch der ersten Waffenruhe darum gerungen, eine Neuauflage zustandezubringen. Donald Trump und sein Nahostgesandter Steve Witkoff haben möglicherweise Druck auf Israel ausgeübt, dem Deal zuzustimmen. Auch Joe Biden beansprucht einen Anteil am Zustandekommen des Abkommens.
Ein Ende des Gazakriegs könnte zu einer weiteren Beruhigung der Lage in der Region führen und die Voraussetzung für mögliche weitere Friedensabkommen zwischen Israel und arabischen Ländern schaffen. Trump plant, die Dynamik der Vereinbarung zu nutzen, um weitere Friedensabkommen zu erreichen.
