Deutsch-Russe in Nischni Nowgorod festgenommen für angebliche Sabotage
Immer wieder nimmt der russische Geheimdienst angebliche Provokateure und Saboteure im eigenen Land fest. Jetzt ist ein 20-jähriger Mann betroffen, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Die Festnahme ereignete sich in Nischni Nowgorod, einer Millionenstadt an der Wolga, etwa 400 Kilometer östlich von Moskau. Der Mann soll im Auftrag ukrainischer Geheimdienste gehandelt haben und wird beschuldigt, einen Anschlag auf ein Gleisbett der Eisenbahn in Nischni Nowgorod geplant zu haben.
Der Vorwurf des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB gab bekannt, dass der Deutsch-Russe gestanden habe, einen Anschlag mit einem selbstgebauten Sprengsatz vorbereitet zu haben. Dies geschah im November und war Teil eines Plans für eine finanzielle Belohnung, die ihm von seinem Kurator versprochen wurde. Der Mann wird als Mitglied einer neonazistischen Gruppierung beschrieben, die im Verdacht steht, den Anschlag geplant zu haben.
Internationale Reaktionen auf die Festnahme
Diese Festnahme reiht sich in eine Serie von Verhaftungen in Russland ein, die seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 stattfinden. Sowohl russische Staatsbürger als auch Menschen aus westlichen Ländern wurden wegen angeblicher „Sabotage“, „Verrat“ und „Terrorismus“ festgenommen. Die USA und andere westliche Länder haben diese Festnahmen als Geiselnahmen kritisiert, um im Austausch inhaftierte Russen freizubekommen.
Großer Gefangenenaustausch im Sommer
Im August fand zwischen Russland und mehreren westlichen Ländern der größte Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Krieges statt. Dieser Austausch beinhaltete die Freilassung von US-Amerikanern, darunter der Journalist Evan Gershkovich und der ehemalige Marinesoldat Paul Whelan. Auch der Deutsche Rico K., der zunächst zum Tode verurteilt wurde und dann begnadigt, wurde freigelassen. Dieser Austausch markierte eine seltene Gelegenheit für die Beteiligten, inhaftierte Personen zurück in ihre Heimatländer zu bringen.