Die Auswirkungen von Friedrich Merz auf Unternehmerinnen
Friedrich Merz, der CDU-Chef, steht vor einer Herausforderung. Die Umfragen zeigen, dass er bei Frauen nicht gut abschneidet. Dies könnte daran liegen, wie er über Frauen in Ministerämtern spricht. Als gefragt wurde, ob er sein Kabinett als Kanzler hälftig mit Ministerinnen besetzen würde, antwortete er im Oktober bei n-tv: „Sehen Sie, das ist so schiefgegangen in der letzten Bundesregierung, mit der Verteidigungsministerin, das war eine so krasse Fehlbesetzung – das sollten wir nicht wiederholen“. Denn: „Wir tun damit auch den Frauen keinen Gefallen.“
Empathie und Verständnis für Frauen in Führungspositionen
Nach diesem Satz von Merz gab es im Frauennetzwerk der Managerin und früheren Siemens-Vorständin Janina Kugel rege Diskussionen. Die Wirtschaftsbossinnen berieten sich, ob sie den CDU-Vorsitzenden daran erinnern sollten, wie viele männliche Minister bereits gescheitert sind. Vielleicht könnten sie ihm erklären, dass es kurz gedacht sei, die Hälfte der Bevölkerung für eine einzelne gescheiterte Frau verantwortlich zu machen. Viele der Managerinnen stehen der CDU nahe, aber dieselben Frauen sagten nun auch: Der ist unwählbar.
Janina Kugel setzt sich seit Jahren für mehr Vielfalt in Unternehmen ein. Sie ist optimistisch, da in den USA bereits Fortschritte erzielt wurden. Internationale Unternehmen können globale Trends nicht aufhalten. Doch in der Politik kann sich der Wandel länger hinziehen. Frauen aufzubauen erfordert Zeit.
Die Rolle der Frauen in der Wirtschaft und Politik
Im Gegensatz zur Politik gibt es in der Wirtschaft bereits Gesetze zur Förderung von Frauen: eine Frauenquote für Aufsichtsräte und mittlerweile auch für Vorstände. Die Anwältin Daniela Favoccia, Partnerin bei Hengeler Müller, veröffentlicht jedes Jahr eine Studie zu „Aufsichtsräten in Deutschland“. Als die Quote von 30 Prozent eingeführt werden sollte, war dies ein großes Thema in den Unternehmen. Die Männer argumentierten, dass es nicht genug qualifizierte Frauen gebe.
Ein Argument, das auch Merz häufig verwendet. Er betont, dass es in der Regierung nicht 50 Prozent Frauen geben könne, wenn in der Fraktion nur 25 Prozent vertreten sind. Er argumentiert, dass Frauen zuerst gefördert werden müssen, was Zeit in Anspruch nimmt.
Die persönliche Sicht von Frauen in Führungspositionen
Die Managerin Simone Menne, die erste Finanzchefin bei Lufthansa und eines Dax-Konzerns, erinnert daran, dass Frauen oft gehen, wenn sie keine Anerkennung finden. Es bedarf einer Spitze, die Frauen unterstützt. Sie beobachtet, wie Merz abfällig über Frauen spricht und betont, dass Männer damit leichter davonkommen.
Die Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard teilt ihre Erfahrungen, wie Männer in der Wissenschaft Frauen diskriminieren. Sie betont, dass Erfolg für Frauen oft nicht akzeptiert wird. Trotz ihrer Erfolge musste sie sich gegen Vorurteile und Neid behaupten.
Die Bischöfin Heike Springhart berichtet von ihren Erfahrungen in der Kirche, wo Frauen anders beurteilt werden als Männer. Sie betont, dass Frauen oft ungnädiger beurteilt werden und mit Vorurteilen konfrontiert sind.
Insgesamt zeigt sich ein Bild von Frauen, die sich in verschiedenen Bereichen behaupten müssen und mit Ungleichbehandlung konfrontiert sind. Die Rolle von Frauen in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wird kritisch hinterfragt, während Männer oft mit anderen Maßstäben gemessen werden.