Ein Lastwagenfahrer hat am Samstagnachmittag auf den Autobahnen A1 und A46 in NRW insgesamt 50 Fahrzeugunfälle verursacht. Acht Menschen sind schwer verletzt – und es gibt erste Anzeichen für Drogen- oder Alkoholkonsum. Die Aufräumarbeiten auf der A1 dauern an.
Die Fahrt des Lastwagens hat viele Fragen aufgeworfen, die auch am Sonntagmorgen noch nicht beantwortet sind. Die A1 zwischen Hagen-West und Gevelsberg auf der Strecke Köln-Dortmund ist weiterhin in beiden Richtungen voll gesperrt. Voraussichtlich wird die Sperrung bis zum Mittag andauern. Der Lastwagen kam auf dieser Strecke zum Stillstand, während die A46 wieder frei ist.
Die Polizei erhielt bereits am Samstag um 16:30 Uhr einen Bericht über den Lastwagen auf der A46 bei Neuss aufgrund seiner auffälligen Fahrweise. Der Lastwagen verlor auch Diesel. Ab dem Kreuz Wuppertal-Nord kollidierte der Lastwagen mit mehreren anderen Fahrzeugen, bevor er auf die A1 in Richtung Bremen wechselte.
Augenzeugen berichten, dass der Lastwagen in Schlangenlinien und mit überhöhter Geschwindigkeit fuhr. Der Fahrer ignorierte alle Anweisungen der Polizei, und es wurde Autofahrern dringend geraten, von der A1 abzufahren.
Die Chaosfahrt des Lastwagens endete zwischen Gevelsberg und Hagen-Nord, mindestens 60 Kilometer von Neuss entfernt. Der Lastwagen geriet in einer Baustelle bei Hagen in den Gegenverkehr, kollidierte mit einem weiteren Auto und kam quer auf der Straße zum Stillstand.
Einige Autofahrer beschreiben die Szene als ein Trümmerfeld auf der A1. Ein Augenzeuge namens Florian Koch berichtete, dass der Lastwagen nur knapp sein Auto verfehlte. Andere hatten weniger Glück und wurden in den Unfall verwickelt.
Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens 26 Personen verletzt, darunter acht schwer und 18 leicht. Der Fahrer, ein 30-jähriger Pole, wurde festgenommen und in Handschellen abgeführt. Es gibt Hinweise auf möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum bei ihm.
Die Polizei bittet Zeugen, die zur Aufklärung des Vorfalls beitragen können, um Unterstützung. Das Landeskriminalamt von Nordrhein-Westfalen hat ein Hinweisportal eingerichtet, auf dem Zeugen Videos und Bilder hochladen können.
Die Situation vor Ort wird von WDR-Reportern, der Polizei, Augenzeugen und der Autobahn GmbH überwacht. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um die genauen Umstände der Chaosfahrt zu klären.