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Im Bundesrat steht heute das zentrale Projekt von Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf dem Spiel: die Krankenhausreform. Die Zukunft einiger Kliniken könnte davon abhängen.

Das Goitzsche Klinikum in Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt, hat seit Juli mehr als hundert Babys zur Welt gebracht. Die Wiedereröffnung der Geburtsstation war keine leichte Aufgabe, da kleinere Kliniken oft finanzielle Schwierigkeiten haben, um Geburten rentabel anzubieten. Oberärztin Constanze Liebold betont die hohen Kosten, die für eine angemessene Versorgung erforderlich sind.

Die Krankenhausreform von Lauterbach könnte Verbesserungen bringen, so die Hoffnung von Ärztin Liebold. Ihr Kollege Anwar Hanna, ein Kardiologe am Goitzsche Klinikum, betont die Notwendigkeit einer guten Versorgung auf dem Land, um Patienten schnellstmöglich zu helfen. Er befürchtet, dass die geplante Reform zu weniger Kliniken in ländlichen Regionen führen könnte.

In Berlin steht die Zukunft des Bitterfelder Klinikums auf dem Spiel, da der Bundesrat über die Krankenhausreform entscheidet. Bundesgesundheitsminister Lauterbach betrachtet die Reform als eine Art Revolution, die die Qualität im Gesundheitssystem verbessern soll. Er betont die Bedeutung der Qualitätsziele und bleibt in seinen Forderungen hart.

Durch eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser soll die Qualität der Versorgung steigen. Studien zeigen, dass die Überlebenschancen bei bestimmten Erkrankungen in spezialisierten Kliniken höher sind. Die geplante Reform zielt darauf ab, die Finanzierung der Kliniken zu ändern und ökonomischen Druck zu reduzieren.

Einige Länder stehen der Reform skeptisch gegenüber und fordern Änderungen. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben sogar vorgeschlagen, den Vermittlungsausschuss anzurufen, was die Reform verzögern könnte. Die Union hat bereits angekündigt, gegen die Reform zu stimmen, falls sie erneut im Bundestag verabschiedet werden muss.

Die Mitarbeiter am Goitzsche Klinikum sind besorgt über die geplante Reform und die möglichen Auswirkungen auf die Versorgung. Der Kardiologe Anwar Hanna zeigt sich skeptisch und betont die Unruhe sowohl bei der Bevölkerung als auch beim Personal. Die Zukunft der Krankenhausreform bleibt ungewiss, da politische Differenzen und Bedenken bestehen.