Viele Menschen auf Kuba sind seit Tagen ohne Strom. Der Hurrikan „Oscar“ hat nun auch das Land getroffen. Der Energieminister des Landes gibt den Menschen jedoch Hoffnung.
Das Zentrum des Hurrikans „Oscar“ hat Kuba erreicht. Der Wirbelsturm wurde als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen Nordküste eingestuft. Es gibt noch keine Berichte über mögliche Schäden. Auch die Bahamas sind starkem Wind und Regen ausgesetzt.
Bereits am Freitag brach das veraltete Stromnetz auf Kuba zusammen, was zu einem landesweiten Stromausfall führte. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern sind seitdem ohne Elektrizität. Obwohl die Stromversorgung in Teilen von Havanna vorübergehend wiederhergestellt wurde, fiel sie später erneut aus.
Kuba, das von der autoritären Kommunistischen Partei regiert wird, befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Es besteht ein Mangel an Lebensmitteln, Medikamenten und Kraftstoff. Der Staat hat Schwierigkeiten, Devisen für den Import zu beschaffen. Viele Kubaner verlassen das Land, und die Bevölkerung ist in den Jahren 2022 und 2023 um fast zehn Prozent gesunken.
Energieminister Vicente de la O gab bekannt, dass die Stromversorgung voraussichtlich bis Dienstag schrittweise wiederhergestellt werden kann. Allerdings bleibt die Situation angespannt, da Probleme in einigen Kraftwerken, einschließlich durch den starken Wind, das erneute Hochfahren des Stromnetzes mehrmals verzögerten.
De la O machte das seit über 60 Jahren bestehende US-Embargo dafür verantwortlich, dass Kuba weder ausreichend Kraftstoff noch Ersatzteile für die Kraftwerke beschaffen kann. Obwohl einige Länder wie Kolumbien, Mexiko, Venezuela, Russland und Barbados ihre Unterstützung angeboten haben, ist bisher keine Hilfe auf dem Weg nach Kuba. Die Regierung hat vorübergehend alle nicht wesentlichen administrativen Tätigkeiten eingestellt, auch aufgrund des Hurrikans.
Die Situation auf Kuba bleibt weiterhin angespannt, während die Menschen auf eine schrittweise Wiederherstellung der Stromversorgung hoffen und das Land versucht, mit den Herausforderungen der Wirtschaftskrise und des Naturereignisses umzugehen.