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DHL hat beschlossen, begleiteten Schutz für die Zustellung von Paketen in einem problematischen Hochhaus in Duisburg einzusetzen. Nach einer mehrmonatigen Pause aufgrund von Sicherheitsbedenken kehrt die Logistikfirma nun wieder in das Hochhaus zurück, das als sozialer Brennpunkt bekannt ist. Die Entscheidung, die Zustellung nur in Begleitung durchzuführen, soll dazu dienen, die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

Begleitete Zustellung als Testphase

Laut einer Sprecherin des Unternehmens wird die begleitete Zustellung an zwei Werktagen in der Woche für einige Wochen getestet. Nach dieser Testphase wird die Situation neu bewertet, um festzustellen, ob die Maßnahme erfolgreich war. Es wurde jedoch nicht spezifiziert, wer die DHL-Zusteller begleiten wird, ob es sich um einen privaten Sicherheitsdienst handelt oder nicht. Die Stadt Duisburg stellt hierfür kein eigenes Personal zur Verfügung.

Herausforderungen bei der Zustellung

Die Entscheidung von DHL, die Zustellung im Hochhaus einzustellen, erfolgte aufgrund von Bedrohungen gegen die Zusteller sowie aufgrund von logistischen Schwierigkeiten. Die defekten Klingelschilder, unzureichend beschrifteten Wohnungstüren und Briefkästen erschwerten die Zustellung erheblich. In einigen Fällen war es unmöglich, die Pakete an der Haustür zuzustellen, was dazu führte, dass die Bewohner Benachrichtigungen erhielten, um ihre Pakete in einer Postfiliale abzuholen. Dies bedeutete einen Fußweg von gut 20 Minuten für die Bewohner.

Bewohner äußern unterschiedliche Meinungen

Die Entscheidung von DHL, die Zustellung einzustellen, führte zu gemischten Reaktionen unter den Anwohnern des Hochhauses. Während einige Verständnis für den Zustell-Stopp zeigten, hielten andere ihn für überzogen. Die Konkurrenten von DHL, wie Hermes, DPD und GLS, führten die Zustellung während dieser Zeit weiterhin durch. Die unterschiedlichen Meinungen der Bewohner spiegeln die Komplexität der Situation in dem Hochhaus wider.

Verwahrlosung und Probleme im Hochhaus

Das Hochhaus in Duisburg, das in den 70er Jahren gebaut wurde, hat im Laufe der Jahre deutlich an Qualität verloren. Fenster sind kaputt, Balkone sind vollgestopft mit Gerümpel, und das Treppenhaus ist in einem schlechten Zustand. Bewohner berichten von Müll, der aus den Fenstern geworfen wird, und von einem allgemeinen Verwahrlosungszustand. Die Polizei bestätigt, dass es an dieser Adresse ein Ordnungsproblem gibt.

Maßnahmen zur Sanierung des Viertels

Die Stadt Duisburg plant, das Problemviertel zu sanieren und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Ein Teil dieser Maßnahmen beinhaltet den Abriss einiger der „Weißen Riesen“, die als soziale Brennpunkte gelten. Der Abriss des Hochhauses, in dem DHL die Zustellung eingestellt hat, ist jedoch derzeit nicht geplant. Lokale Politiker wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir fordern die Eigentümergemeinschaft auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und die desolaten Zustände des Gebäudes zu verbessern.

Zukünftige Herausforderungen und Lösungsansätze

Die begleitete Zustellung von DHL ist eine vorübergehende Maßnahme, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, die Wohnverhältnisse in dem Hochhaus langfristig zu verbessern. Die Stadt Duisburg arbeitet daran, Lösungen zu finden, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen.