UN-Generalsekretär warnt vor „zweitem Gaza“ bei UN-Generaldebatte
Die UN-Generaldebatte versammelte rund 130 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, darunter auch US-Präsident Biden, der seine letzte Rede vor den Vereinten Nationen hielt. Doch der Fokus lag auf den besorgniserregenden Entwicklungen in Nahost, insbesondere im Libanon, wie UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich warnte.
Guterres eröffnete die Debatte mit einer klaren Warnung vor einem weiteren Flächenbrand im Nahen Osten. Er bezeichnete den Gaza-Krieg als „unaufhörlichen Albtraum“ und mahnte, dass der Libanon nun am Abgrund stehe. Die Möglichkeit, dass der Libanon zu einem „zweiten Gaza“ werden könnte, sei für das libanesische Volk, das israelische Volk und die gesamte Weltgemeinschaft nicht tragbar, betonte er.
Verurteilung der Gewalt und Forderung nach Diplomatie
Guterres verurteilte erneut den Überfall der Hamas und bezeichnete ihn als „abscheulich“. Er betonte jedoch, dass es keine Rechtfertigung für die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes gebe. In Anbetracht von Konflikten in der Ukraine und im Sudan beklagte Guterres eine „Welt der Straflosigkeit“, in der das Völkerrecht missachtet werde. Er forderte eine Stärkung des internationalen Rechts und appellierte an die Regierungen, die Diplomatie über Gewalt zu stellen.
Biden setzt auf Hoffnung und Diplomatie
In seiner Abschiedsrede vor den Vereinten Nationen versuchte US-Präsident Biden, trotz der düsteren Lage weltweit Hoffnung zu vermitteln. Er erinnerte daran, dass aus Feinden auch Freunde werden könnten und nannte Beispiele wie die Annäherung zwischen Amerika und Vietnam sowie das Ende des Apartheids-Regimes in Südafrika. Biden warnte ebenfalls vor einer Eskalation im Nahen Osten und rief alle Konfliktparteien zu einer diplomatischen Lösung auf.
Der US-Präsident lobte die Unterstützung der Weltgemeinschaft für die Ukraine, die trotz des Überfalls Russlands weiterhin standhaft bleibe. Biden betonte, dass Putin gescheitert sei in seinem Versuch, die Ukraine zu zerstören, und ermutigte die NATO, geeint zu bleiben. Auch er betonte die Bedeutung von Diplomatie und rief dazu auf, gemeinsam an einer friedlichen Lösung zu arbeiten.
Abschließend erinnerte Biden die Staats- und Regierungschefs daran, dass das Wohl der Bürger immer im Mittelpunkt stehen sollte und dass Zusammenarbeit und Solidarität der Schlüssel zum Überwinden von Krisen und Herausforderungen seien. Er appellierte an die Weltgemeinschaft, gemeinsam zu handeln und sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen.
Die Diskussionen bei der UN-Generaldebatte verdeutlichten die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Eskalation im Nahen Osten und anderen Konfliktregionen. Die Appelle von Guterres und Biden für Diplomatie, Respekt des Völkerrechts und internationale Zusammenarbeit spiegeln die drängende Notwendigkeit wider, gemeinsam für eine friedlichere Welt einzutreten. Es bleibt zu hoffen, dass die Worte der Führungspersönlichkeiten bei der UN-Generaldebatte zu konkreten Maßnahmen und einem nachhaltigen Frieden in den betroffenen Regionen führen.