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Investoren warten auf Marktbericht: Analyse und Prognosen

Vor US-Zinsentscheidung: Anleger im Wartemodus

An der Börse bewegen sich die Kurse vor dem wichtigen Zinsentscheid der US-Notenbank kaum. Der deutsche Aktienindex verharrt, und auch an der Wall Street gehen Anleger zum Handelsstart keine größeren Risiken ein.

Auch am Nachmittag kommt der DAX kaum vom Fleck. Am Abend entscheidet die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) über einen möglichen Zinsschritt. Der Markt geht zwar von einer Zinssenkung aus, wie hoch diese ausfällt, ist jedoch noch offen. Zumindest kurzfristig dürfte die heutige Zinsentscheidung der US-Notenbank den weiteren Weg für den DAX weisen.

Daher halten sich die Anlegerinnen und Anleger noch zurück. Der DAX steht am Nachmittag kaum verändert bei 18.734 Punkten. Gestern war das Börsenbarometer zeitweise über 18.800 Punkte gestiegen und hatte letztlich 0,5 Prozent höher bei 18.726 Punkten geschlossen.

Kleiner oder großer Zinsschritt?

Obwohl die Geldmarkt-Futures stärker auf einen großen Zinsschritt hinweisen, herrschen am Markt erhebliche Bedenken. „Lediglich Zeitungsartikel und Äußerungen ehemaliger Fed-Chefs führten dazu, dass ein größerer Schritt jetzt erwartet wird“, heißt es in einer Einschätzung vom Broker Index Radar. „Belastbare Konjunkturdaten, die diese Änderung rechtfertigen würden, gab es allerdings nicht.“

Sollte es nur eine kleine Zinssenkung geben, könnte es aus Enttäuschung zu einer Korrektur an Aktien- und Anleihemärkten kommen, warnen die Volkswirte der Hessischen Landesbank. Eine große Zinssenkung muss an den Finanzmärkten aber nicht zwingend als die bessere Maßnahme betrachtet werden: „Ein behutsames Vorgehen der Fed und die Aussicht auf weitergehende Zinssenkungen würden sich auf die Stimmung der Anleger vermutlich günstig auswirken. Ein großer Zinsschritt hingegen könnte Konjunktursorgen schüren und bei einigen Investoren für Verstimmung sorgen.“

Wall Street startet ohne größere Kursbewegungen

Auch an den US-Börsen warten Anlegerinnen und Anleger auf den Zinsentscheid der Fed und wagen keine größeren Schritte. Zur Eröffnung ging es für den US-Standardwerteindex Dow Jones um 0,11 Prozent leicht nach unten. Der marktbreite S&P 500 wie auch der technologielastige Nasdaq traten zum Handelsstart jedoch auf der Stelle.

Auftragsbestand der Industrie steigt erstmals seit Ende 2023

In der deutschen Industrie ist der Auftragsbestand zum ersten Mal in diesem Jahr wieder gewachsen. Er stieg im Juli gemessen am Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. „Das war der erste Anstieg des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich seit Dezember 2023“, so die Behörde. Zum Vorjahresmonat gab es allerdings kalenderbereinigt ein Minus von 4,3 Prozent.

Der Abwärtstrend bei den Baugenehmigungen für Wohnungen setzt sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte dagegen fort. Deren Zahl sank im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,2 Prozent auf 17.000, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Gemessen am Juli 2022 waren das 44,6 Prozent weniger. Die gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten gelten als Gründe für den Abwärtstrend. Branchenverbände klagen zudem über zu viel Bürokratie.

Inflation in Eurozone schwächt sich ab

Die Inflation in der Eurozone hat sich spürbar abgeschwächt und den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. Im August stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat heute nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum ist damit so niedrig wie seit dem Sommer 2021 nicht mehr.

Ölpreise stoppen Erholung

Die Ölpreise haben ihre Erholung der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 73,41 Dollar, 0,38 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 0,26 Prozent auf 69,74 Dollar.

Am Markt wurde auf einen Anstieg der US-Ölreserven verwiesen, der die Notierungen belastet habe. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte in der vergangenen Woche einen Zuwachs der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um zwei Millionen Barrel verzeichnet. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Ölreserven erwartet, die für neue Impulse sorgen könnten.

BASF an DAX-Spitze nach Bericht zu Börsenplänen

Der Ludwigshafener Chemieriese BASF will einem Medienbericht zufolge sein Agrargeschäft auf einen Börsengang in den nächsten Jahren vorbereiten. BASF wolle noch in diesem Monat eine Reihe von Umstrukturierungsmaßnahmen ankündigen, darunter auch Pläne für die Zukunft des Agrarbereichs und des Coatinggeschäfts, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Aktien der BASF stiegen nach der Meldung an die DAX-Spitze mit einem Plus von mehr als 3,6 Prozent.

EU-Gericht kassiert Milliarden-Strafe für Google

Im Streit um eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 1,49 Milliarden Euro hat Google vor dem Gericht der EU einen Sieg errungen. Die EU-Kommission habe nicht hinreichend nachgewiesen, dass die Alphabet-Tochter bei Suchmaschinen-Werbung im Dienst „AdSense for Search“ seine beherrschende Stellung missbraucht habe, entschieden die Richter. Gegen das Urteil kann noch vor dem Europäischen Gerichtshof vorgegangen werden.

Bund will weitere Commerzbank-Aktien verkaufen

Das Bundesfinanzministerium will die restlichen Commerzbank-Aktien des Bundes Insidern zufolge trotz des Interesses von UniCredit wie geplant verkaufen. Ziel sei, die Papiere zum höchstmöglichen Preis abzustoßen, selbst wenn das italienische Geldhaus dabei noch mehr Anteile erwerbe, sagten mit der Sache vertraute Quellen der Nachrichtenagentur Bloomberg. Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp forderte den Bund hingegen auf, angesichts einer möglichen Übernahme der Bank mit weiteren Aktienverkäufen abzuwarten.

Lufthansa und Air France setzen Flüge nach Israel aus

Nach den mutmaßlich koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon setzen die Lufthansa und Air France-KLM ihre Flüge nach Israel bis mindestens einschließlich Donnerstag aus. Beide Fluggesellschaften machten dafür die kurzfristige Veränderung der Sicherheitslage verantwortlich. Die Airlines der Lufthansa Group hätten mit sofortiger Wirkung entschieden, nicht nur alle Verbindungen von und nach Tel Aviv auszusetzen, sondern auch von und in die iranische Hauptstadt Teheran, teilte das Unternehmen mit. Der gesamte israelische und der iranische Luftraum würden umflogen.

Solarhersteller Meyer Burger plant Stellenabbau

Der angeschlagene Schweizer Solarhersteller Meyer Burger will Stellen abbauen. „Die erhebliche Verschlankung insbesondere in der gesamten Konzernstruktur wird zu einem Abbau der globalen Mitarbeiterzahl von aktuell etwa 1.050 auf voraussichtlich 850 zum Ende des Jahres 2025 führen“, teilte das Unternehmen mit. Dabei sollten vor allem Stellen in Europa gestrichen werden, während in den USA ein Aufbau angedacht sei. Mit der Restrukturierung möchte Meyer Burger wieder Profitabilität erreichen.

Ölgigant Saudi Aramco will zum LNG-Riesen aufsteigen

Der weltgrößte Ölproduzent Saudi Aramco will zu einem bedeutenden Akteur im Flüssigerdgas-Geschäft (LNG) werden. Erste Schritte dazu habe das Unternehmen bereits unternommen, sagte der Chef der Erdgassparte von Aramco, Abdulkarim Al-Ghamdi. Im vergangenen Jahr erwarb der saudische Ölgigant für 500 Millionen Dollar eine Minderheitsbeteiligung an MidOcean Energy von EIG Global Energy Partners – sein erster Vorstoß in den ausländischen LNG-Markt. Diesen Monat erhöhte Aramco seinen Anteil auf 49 Prozent.

Microsoft und BlackRock legen Milliarden-Fonds für KI-Infrastruktur auf

Der Softwarekonzern Microsoft und der Vermögensverwalter BlackRock wollen einen mehr als 30 Milliarden Dollar schweren Investmentfonds für Künstliche Intelligenz (KI) auflegen. Das Kapital des Fonds solle in den Bau von Rechenzentren und Energieprojekten fließen, die den wachsenden Anforderungen im Bereich KI gerecht würden, teilten die beiden Unternehmen mit. MGX, die in Abu Dhabi ansässige Investmentgesellschaft, werde als Partner fungieren, der KI-Chiphersteller Nvidia werde sein Fachwissen zur Verfügung stellen.

Snapchat legt bei AR-Brille nach

Von den Machern der Foto-App Snapchat gibt es die nächste Brille, die digitale Objekte in reale Umgebungen einblenden kann. Die neue Generation der „Spectacles“ mit durchsichtigen Gläsern bietet eine bessere Qualität bei der Anzeige und schnellere Reaktionszeiten. Wie schon das vergangene Modell 2021 soll sie allerdings vorerst nicht an Verbraucher verkauft werden, sondern wird nur an Entwickler vermietet.

Leoni geht mehrheitlich nach China

Der österreichische Unternehmer Stefan Pierer verkauft die Mehrheit an dem erst im letzten Jahr erworbenen Nürnberger Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni nach China. 50,1 Prozent der Anteile an der Leoni AG sollen an den Elektronik-Zulieferer Luxshare gehen, teilte Leoni mit. Die Vereinbarung habe einen „mittleren dreistelligen Millionenwert“, sagte ein Sprecher. Die Kabelsparte von Leoni gehe zudem zu 100 Prozent an ein Joint-Venture unter Führung von Luxshare. Die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen.

Klavierbauer Grotrian-Steinweg meldet Insolvenz an

Der traditionsreiche Klavier- und Flügelhersteller Grotrian-Steinweg hat Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Braunschweig hervor. Betroffen sind laut der Gewerkschaft IG Metall rund 35 Mitarbeiter. Grotrian-Steinweg zählt zu den ältesten Klavierbauern weltweit. Das Traditionsunternehmen geht auf die 1835 in Wolfenbüttel bei Braunschweig gegründete Pianomanufaktur von Heinrich Steinweg zurück. Seit 2015 gehört die Firma zur Parsons Music Group aus Hongkong.

Tupperware beantragt Gläubigerschutz

Der seit längerem angeschlagene US-Vorratsdosen-Hersteller Tupperware hat Gläubigerschutz nach US-Recht beantragt. „Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde in den letzten Jahren durch das herausfordernde makroökonomische Umfeld stark beeinträchtigt“, erklärte Konzernchefin Laurie Goldman. Sie kündigte an, eine gerichtliche Genehmigung für den weiteren Verkauf der Produkte einzuholen und einen Verkaufsprozess zu erarbeiten.

Systemausfall bei Lufthansa Cargo bereitet Probleme

Ein Software-Update bei Lufthansa Cargo hat den Betrieb der Frachtfluggesellschaft in wichtigen Teilen lahmgelegt. Wegen technischer Probleme in der Nacht zum Dienstag wurden die Auslieferung und Annahme von Import- und Exportgütern an den Drehkreuzen Frankfurt und München bis Dienstagabend ausgesetzt, wie die Frachttochter der Lufthansa auf ihrer Internetseite mitteilte. Inzwischen sei die Ursache behoben, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Der entstandene Rückstau bei den Sendungen wirke jedoch nach. In der Mitteilung des Unternehmens war von Flugstreichungen und im Europaverkehr sogar von Einschränkungen bis Freitagabend die Rede.

Infineon-Quantencomputer für Militär und Polizei

Der Münchner Chipkonzern Infineon will einen mobilen Quantencomputer für Militär-, Polizei- und Kriseneinsätze bauen. Wie die Cyberagentur der Bundesministerien des Inneren und der Verteidigung mitteilten, hat sie Infineon mit dem englischen Partner Oxford Ionics neben zwei weiteren Konsortien ausgewählt, innerhalb von drei Jahren einen solchen superschnellen Rechner zu bauen.