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Es war ein beeindruckendes Zeichen des Widerstands gegen einen drohenden Rechtsruck: Am Tag vor der Landtagswahl versammelten sich mehrere Tausend Menschen auf dem Luisenplatz in Potsdam, um gegen die AfD zu protestieren. Unter dem Motto „Stabil bleiben – gegen AfD und Rechtsruck“ wurden Plakate mit Slogans wie „Potsdam bleibt bunt“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“ und „Hass ist keine Meinung“ hochgehalten. Die Initiative „Kein Bock auf Nazis“ und das Brandenburger Bündnis „Brücken statt Gräben“ hatten zu dieser Kundgebung aufgerufen.

Sportfreunde Stiller und Madsen unterstützen Protest

Die Stimmung war kämpferisch und entschlossen, als die Menschen ihre Ablehnung gegen die AfD deutlich machten. Die Bands Sportfreunde Stiller und Madsen sorgten mit ihren Auftritten für zusätzliche Unterstützung und machten deutlich, dass sie sich gemeinsam mit den Demonstranten gegen Rechts positionieren. Joshi, Mitveranstalter und Sänger der Berliner Punkrock Band ZSK, betonte die Bedeutung der Wahlbeteiligung: „Wir versuchen einfach noch einmal, alle wachzurütteln im ganzen Land, damit alle morgen wählen gehen.“

Vielfalt und Demokratie im Fokus

Rund um den Luisenplatz informierten verschiedene Vereine, Verbände und Organisationen der Zivilgesellschaft über Vielfalt, Demokratie und warben für Menschenrechte und Weltoffenheit. Die Kundgebung zog bereits am frühen Abend tausende Menschen an, sodass die Straßen um den Luisenplatz gesperrt werden mussten. Die Schopenhauerstraße wurde gegen 20 Uhr für den Autoverkehr gesperrt, da die Menschenmenge immer weiter anwuchs. Die Straßensperrung deutete darauf hin, dass die Zahl der Teilnehmer möglicherweise die Marke von 10.000 erreichen könnte.

Musikalische Unterstützung und politische Statements

Die Band Madsen trat als Headliner der Musik-Kundgebung auf und sorgte mit ihren energiegeladenen Auftritt für eine mitreißende Stimmung. Während der Kundgebung wurden auch politische Forderungen laut, darunter die Forderung nach einem Verbot der AfD. Die Sportfreunde Stiller riefen während ihres Auftritts dazu auf, keine Stimme an Parteien wie die AfD zu verschwenden, die den rechten Extremismus unterstützen. Joshi von ZSK rief die Teilnehmer dazu auf, am Wahlsonntag nach Marquardt zu fahren, um der AfD dort die Wahlparty zu vermiesen.

AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall

Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein, was die Besorgnis über die zunehmende Radikalisierung innerhalb der Partei unterstreicht. In der letzten Umfrage vor der Wahl lag die AfD knapp vor der SPD, was für viele Demonstranten ein alarmierendes Signal war. Der Appell, gegen rechtsextreme Tendenzen und antidemokratische Kräfte einzustehen, fand daher breite Unterstützung bei den Teilnehmern der Kundgebung.

Solidarität und Zusammenhalt als Antwort auf Extremismus

Die Kundgebung in Potsdam gegen die AfD war ein deutliches Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts in der Gesellschaft. Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Überzeugungen versammelten sich, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rechts zu setzen und für eine offene und demokratische Gesellschaft einzustehen. Die Veranstaltung zeigte, dass es wichtig ist, sich aktiv für die Werte von Vielfalt, Toleranz und Menschenrechten einzusetzen und sich gegen jegliche Form von Extremismus zu positionieren.

Fazit

Die Kundgebung in Potsdam gegen die AfD war ein beeindruckendes Beispiel für den Einsatz vieler Menschen für eine offene und demokratische Gesellschaft. Mit klaren Botschaften und einer starken Präsenz auf der Straße machten die Demonstranten deutlich, dass sie nicht bereit sind, einen Rechtsruck in der Politik hinzunehmen. Die Wahl am nächsten Tag war für viele Teilnehmer ein entscheidender Moment, um sich gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren und für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft einzutreten.