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Die schwerwiegende Krise des US-Flugzeugherstellers Boeing hat nicht nur Auswirkungen auf das Unternehmen selbst, sondern auch auf verschiedene Fluggesellschaften weltweit. Insbesondere die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft, ist von den Lieferschwierigkeiten bei Boeing betroffen. Aufgrund von Verzögerungen bei der Auslieferung von 41 neuen Langstreckenflugzeugen muss die Lufthansa nun umplanen und ihre Flotte länger im Betrieb halten als geplant.

### Lufthansa und die Boeing-Krise

Die Lufthansa hatte ursprünglich geplant, ab 2021 neue Langstreckenflugzeuge des Typs 777X von Boeing in Empfang zu nehmen. Aufgrund der aktuellen Situation rechnet die Fluggesellschaft jedoch nicht mehr vor Ende 2026 mit der Auslieferung dieser Flugzeuge. Die Verzögerungen sind das Ergebnis von Problemen bei Testflügen mit dem 777X, bei denen Schäden an der Verbindung zwischen Triebwerk und Flügeln festgestellt wurden. Darüber hinaus gibt es auch Sicherheitsbedenken bezüglich des Modells 737 Max 9, was die Produktion weiter einschränkt.

### Auswirkungen auf Passagiere

Für Flugpassagiere bedeutet die Boeing-Krise möglicherweise Einschränkungen und Veränderungen. Die Lufthansa prüft derzeit ihre Flugverbindungen und Frequenzen, um auf die Lieferschwierigkeiten zu reagieren. Passagiere müssen sich unter Umständen mit älteren Flugzeugmodellen wie der Boeing 747 zufriedengeben, die eigentlich schon ersetzt werden sollten. Trotzdem betont Lufthansa-Chef Carsten Spohr, dass die Sicherheit dieser Flugzeuge gewährleistet sei und sie intensiv gewartet werden.

### Wirtschaftliche Folgen

Die wirtschaftlichen Folgen der Boeing-Krise sind noch nicht vollständig absehbar. Fluggesellschaften wie United Airlines und Ryanair haben bereits massive Verluste aufgrund der Lieferschwierigkeiten von Boeing gemeldet. United Airlines gab an, dass das Flugverbot für die 737 MAX 9 allein im ersten Quartal 2024 rund 200 Millionen Dollar gekostet habe. Ryanair musste aufgrund fehlender Flugzeuge ihr Passagierziel für das Geschäftsjahr 2025 um fünf Millionen senken.

### Herausforderungen für Airlines

Ein Wechsel von Boeing auf Airbus als Flugzeughersteller ist für viele Airlines keine einfache Option, da die Auftragsbücher von Airbus bereits voll sind. Zudem wäre ein solcher Wechsel mit hohen Kosten für die Umschulung von Piloten und Kabinenpersonal verbunden. Airlines wie die Lufthansa stehen daher vor der Herausforderung, ihre Flotte trotz der Probleme bei Boeing modern und wettbewerbsfähig zu halten.

### Boeing in der Krise

Boeing befindet sich seit 2018 in einer schweren Krise, die durch zwei tödliche Abstürze von 737-Max-Maschinen ausgelöst wurde. Nach technischen Verbesserungen und einer langen Zeit am Boden wurde der Flieger schließlich wieder zugelassen. Die Krise hat Boeing Milliarden gekostet und auch das Rüstungsgeschäft des Unternehmens ist in Schwierigkeiten. Mit der aktuellen Führungsspitze versucht Boeing, die Probleme zu bewältigen und die Lieferverzögerungen zu minimieren.

### Fazit

Die Auswirkungen der Boeing-Krise auf Fluggesellschaften wie die Lufthansa sind vielschichtig und zeigen die Abhängigkeit der Luftfahrtbranche von einem einzigen Flugzeughersteller. Die Lieferschwierigkeiten und Sicherheitsprobleme bei Boeing haben nicht nur finanzielle Folgen, sondern können auch das Flugerlebnis und die Wettbewerbsfähigkeit der Airlines beeinträchtigen. Es bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Airlines mit diesen Herausforderungen umgehen und welche langfristigen Auswirkungen die Boeing-Krise auf die Luftfahrtindustrie haben wird.