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Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland mehr als 80.000 Arbeitsvisa ausgestellt. Dies sollte qualifizierte Arbeitskräfte anlocken, aber der erwartete Anstieg bei den Zuwanderungen blieb aus. Die Spitzenverbände der Wirtschaft fordern eine neue Willkommenskultur.

Das Auswärtige Amt hat im ersten Halbjahr dieses Jahres über 80.000 Arbeitsvisa ausgestellt, wovon mehr als 40.000 an Fachkräfte gingen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden rund 37.000 Visa an Fachkräfte erteilt. Im gesamten Jahr 2023 wurden insgesamt 157.000 Erwerbsvisa ausgestellt, wovon 79.000 an Fachkräfte gingen.

Die Wirtschaftsverbände fordern angesichts des Fachkräftemangels eine neue Willkommenskultur in Deutschland. Es gibt Defizite bei der Visa-Erteilung, der Bereitstellung von Wohnungen und der Kinderbetreuung. Die Botschaft sollte lauten: „Wir freuen uns, euch hier in Deutschland begrüßen zu können.“

Deutschland hat seit 2020 ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen. Eine Umfrage ergab, dass über die Hälfte der Unternehmen den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko betrachten.

Die Einführung der Chancenkarte im Juni hat bisher keinen signifikanten Einfluss auf die Zahl der Erwerbsmigranten gehabt. Personen, die die Chancenkarte beantragen möchten, müssen eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder einen entsprechenden Hochschulabschluss sowie Sprachkenntnisse in Deutsch oder Englisch vorweisen.

Für Qualifikationen in Engpassberufen gibt es Punkte, die es Fachkräften ermöglichen, ohne vorheriges Anerkennungsverfahren nach Deutschland zu kommen und zu arbeiten. Sie müssen ein Arbeitsplatzangebot mit einem Bruttojahresgehalt von mindestens 40.770 Euro vorweisen.