Ein marokkanischer Judoka hat seinem israelischen Gegner bei den Olympischen Spielen in Paris nach dem Wettkampf den Handschlag verweigert. Abderrahmane Boushita habe Baruch Shmailov nach dem Kampf in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm nicht die Hand geschüttelt, teilte Israels Judo-Verband auf Instagram mit. Shmailov hatte sich in dem Erstrunden-Kampf durchgesetzt, war anschließend in der zweiten Runde aber auch ausgeschieden und verpasste eine Medaille.
Zudem gaben die Olympia-Organisatoren bekannt, dass der algerische Judoka Messaoud Redouane Dris vor seinem Kampf in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm am Montag suspendiert wurde, weil er das Gewichtslimit nicht eingehalten hatte. Der Algerier hätte in seinem ersten Kampf gegen den Israeli Tohar Butbul antreten müssen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte bereits vor den Spielen in Paris mit Blick auf den Gaza-Krieg vor diskriminierendem Verhalten der Sportler gewarnt. Die israelische Delegation wird in Paris rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt.
Im Judo kommt es immer wieder zu verweigerten Handschlägen. Eine Verbeugung nach dem Kampfende ist verpflichtend, der Handschlag dagegen nicht vorgeschrieben. Bei den Spielen in Tokio war etwa der algerische Judoka Fethi Nourine aus politischen Gründen nicht angetreten, um ein mögliches Duell mit einem Israeli zu vermeiden. Nourine wurde daraufhin vom Judo-Weltverband für zehn Jahre gesperrt. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte der ägyptische Judoka Islam El Shehaby nach seiner Niederlage dem Israeli Or Sasson den Handschlag verweigert.